Campanula rapunculoides // Acker-Glockenblume

Familie Campanulaceae, Glockenblumengewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Campanula rapunculoides
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Campanula rapunculoides

Die Acker-Glockenblume kommt von Mitteleuropa bis Sibirien und dem westlichen Asien relativ häufig vor. In Deutschland ist die Acker-Glockenblume nahezu flächendeckend verbreitet (Karte der Gesamtverbreitung).

Campanula rapunculoides ist eine Kennart der wärmeliebenden Blut-Storchschnabel-Säume auf etwas ärmeren, basenreichen und mäßig trockenen Standorten.

Standörtlich sehr ählich sind die Vorkommen an Rändern und Lichtungen von trocken-warmen, basenreicheren Eichen-Mischwäldern und in Sauerdorn-Gebüschen.

Daneben tritt sie an Ackerrändern sowie in urbanen Räumen in halbruderalen Queckenrasen und mäßig nahrhaften, wärmebegünstigten ruderalen Staudenfluren auf.

Campanula rapunculoides am Wegesrand in einem halbruderalen Queckenrasen u.a. mit Acker-Hundskamille und Rainfarn.

Die sonnigen bis halbschattigen Standorte sind relativ stickstoffarm bis mäßig nahrhaft, mäßig trocken bis frisch, dann aber meist sommertrocken.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (6)  Temperatur (6)  Kontinentalität (4)  Feuchte (4)  Reaktion (7)  Stickstoff (4)

 Blütenreicher Gehölzrand mit bereits abgeblühten Dolden von Cnidium silaifolium, Origanum vulgare und Teucrium hircanicum.

Beschreibung
Campanula rapunculoides ist eine sommergrüne Staude und breitet sich auf zusagenden Standorten durch Ausläufer rasch, teilweise wuchernd aus und bildet flächige, in der Blüte 60 bis 80 cm hohe Bestände.

Die mittel-blauen, etwas violett-stichigen Blüten stehen ausdauernd von Mitte Juni bis Anfang September in einer charakteristischen, einseitswendigen Traube.

Die Wurzeln weisen verdickte Knollen aus, die als Speicherorgane dienen und bei der Überbrückung von Trockenphasen helfen.

Es werden natürliche Hybriden mit der seltenen, recht ähnlichen und ebenfalls ausläufertreibenden Bologneser Glockenblume (Campanula bononiensis) gebildet. Auch mit der Nesselblättrigen Glockenblume (Campanula trachelium) kommt es zu Hybridisierungen.

Das Miteinander mit der ebenfalls ausbreitungsfreudigen Hemerocallis-Hybride ist hier offensichtlich gedeihlich.

Verwendungshinweise
Die Acker-Glockenblume ist eine schöne Option für naturnah gestaltete Saumstrukturen und Gehölzränder.

Überzeugend ist der Einsatz generell auch in ländlichen Gärten, z.B. entlang von Zäunen oder Wegen.

Nicht ganz artgerecht ist die Verwendung in Blütenwiesen. Bei einmaliger Mahd im Spätsommer ist aber auch dies möglich und ästhetisch ansprechend.

Die Blütenstände eines größeren Bestandes sind ein überzeugender Anblick, die Verbindung zu gestörten Plätzen dürfte nur Fachleuten aufstoßen.

Ruderalisierte Standorte wie dieses gepflasterte Kanalufer sind der Acker-Glockenblume angenehm.

Kultur
In Rabatten kann sie durch wuchernde Wuchsweise und willige Selbstaussaat lästig werden und ist daher besser mit konkurrenzfähigen Wildstauden und Wildgräsern zu kombinieren. Auf nahrhafteren Böden leidet zudem die Standfestigkeit etwas.

Sommerliche Trockenphasen übersteht sie nach der - meist etwas langwierigeren Etablierung - schadlos.

Direkte Wurzelkonkurrenz von Großbäumen führt zumindest auf nährstoffarmen Standorten zu Kümmerwuchs und reduziertem oder gar ausbleibendem Blütenflor.

Ansonsten ist die Acker-Glockenblume sehr zuverlässig und robust.

Bilder



























Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
flächendeckend
60-100 cm Höhe
hell-blau
Juli
grün
Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
ungiftig
unbedeutend
mäßig trocken
frisch
sommertrocken
vollsonnig
sonnig
halbschattig
absonnig
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
Lehm
poröser Schotter
kalk-/basenreich
Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Staudenfluren
arme Böden
mittlere Böden
reiche Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
ausgeprägte Warmlage
hitzeanfällige Lage
gemäßigte Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Tiefland
Mittelgebirge (montan)
Mitteleuropa
Süd-Osteuropa
Osteuropa/Kaukasus
Hügelland (collin)
Asien
Sibirien
Zentral-Asien
Kleinasien
gut
Gering
Gruppen-Verbands-Pflanze
Staudenfluren trockenwarmer Standorte
Gebüsche Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung
Wärmeliebende Trocken-Gebüsche
Eichenwälder
Steppen-Eichenwälder
Felshang Flaumeichenwälder
Ländlicher Garten
Repräsentative Gärten
Steppenpflanzung
Waldgarten
öffentliches Grün
Grünanlagen geringer Pflegestufe
Grünanlagen hoher Pflegestufe
Rabatte
Bodenfestiger (Halden/Böschungen)
Wiese/Prärie
Hauptsortiment
sommergrün
Lebensbereich
Felssteppen
Gehölzrand/Staudenfluren