Campanula portenschlagiana // Dalmatiner Glockenblume

Familie Campanulaceae, Glockenblumengewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Campanula portenschlagiana

Die Dalmatiner Glockenblume stammt aus adrianahen Gebirgslagen Dalmatiens. In England, Österreich, Belgien und entlang der französischen Atlantikküste gilt sie als eingebürgerter Neophyt.

Campanula portenschlagiana kommt natürlicherweise in montanen bis alpinen, Schuttfluren vor. Die teilweise bewegten oder durch Steinschlag offen gehaltenen Böden sind humusarme, grobe Rohböden mit schwach saurer bis schwach alkalischer Reaktion. Bevorzugt werden Standorte, die durch regelmäßigen Niederschlag oder Hangsickerströme auch im Sommer frisch bleiben, zumindest aber nicht länger trockenfallen.

Die Standorte sind sonnig bis tief halbschattig, in den Gebirgen werden Südhänge seltener besiedelt. Generell werden alle Standortextreme gemieden und stressarme Habitate bevorzugt.

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (5)  Temperatur (5)  Kontinentalität (5)  Feuchte (4)  Reaktion (5)  Stickstoff (6)

Campanula portenschlagiana bildet adrette Polster.

Beschreibung
Campanula portenschlagiana ist eine wintergrüne Staude und bildet 10 bis 15 cm, max. 20 cm hohe, dichte Teppiche. Im Laufe des Sommers sorgt das Längenwächstum der flachstreifenden Triebe für bemerkenswerte Ausdehnung von 0,5 bis 1 m².

Die kleinen blau-violetten Glockenblüten erscheinen ausdauernd und reich von Anfang Juni bis Ende Juli. Sie neigt zu Nachblüten, die bis zu den ersten tieferen Frösten auftreten können. Die Blütenkrone ist bis deutlich über die Hälfte verwachsen und endet in rundlichen bis stumpfspitzigen Zipfeln. Die Blütenform hat dadurch die klassische Glockenform.

Sehr ähnlich ist die stärker polsterförmige Campanula garganica mit sternförmigen Blüten und die kräftig-teppichartige Campanula poscharskyana. Zumindest mit Letztere werden Hybride gebildet. Insgesamt ist es nicht unwahrscheinlich, dass unter den kultivierten Exemplaren dieses Glockenblumen-Komplexes viele nicht artrein sind.

Verwendungshinweise
Campanula portenschlagiana und ihre nahen Verwandten sind beliebte Gartenelemente. Die Dalmatiner Glockenblume wird besonders gerne als spontanes Mitbringsel aus dem nächstgelegenen Gartencenter in weniger passende Verlegenheitssituationen gepresst.

Trotzdem kann man sie recht überzeugend in naturhafte Alpinarien integrieren, idealerweise direkt in die Spalten zwischen größeren Felsen, aus denen sie ihre blauen Blüten-Polster herausquellen lassen kann. Sie kann hier überzeugend mit Zwergsträuchern der Felssteppen wie Felsen-Moltkie (Moltkia petraea),  Armenischer Wermut (Artemisia armeniaca) oder auch Olymp-Johanniskraut (Hypericum olympicum) vergesellschaftet werden. Niedrige, trägwüchsige alpine Polsterstauden sind dagegen gefährdet, ihrem Ausbreitungsdrang nicht standzuhalten.

Alternativ kann auch ein Platz in einer groben Trockenmauerfuge gewählt werden. Auch für Balkon und Terrassengärten, Dachbegrünungen, Pflanzgefäße und Tuffsteine sowie den Vordergrund von Zier-Rabatten ist sie eine dankbare, allerdings auch nur mäßig originelle Alternative.

Kultur
Die Dalmatiner Glockenblume ist ausgesprochen anspruchslos, gedeiht auf mäßig nahrhaften bis nahrhaften, gerne überwiegend frischen Standorten am üppigsten. Sommertrockenheit übersteht sie, stellt dann aber das Wachstum ein und wirkt nicht sonderlich attraktiv.

Durch die Bevorzugung wenig stressbetonter Standorte steht sie natürlich im Wettbewerb mit wüchsigen Wildkräutern und benötigt daherUnterstützung, um nicht unterzugehen bzw. nicht wahrnehmbar zu sein.

Campanula portenschlagiana kommt auch im Halbschatten und sogar licht absonnig zur Blüte. Ein Rückschnitt nach der Blüte sorgt für die Widerherstellung eines adretten Laubbildes und bei ausreichender Bodenfeuchte auch für nennenswerte Nachblüten im Spätsommer.

Wo ausreichend offene, konkurrenzarme Bodenstellen vorhanden sind, versamt sie sich mit etwas Glück und gelegentlich auch eigenständig. Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei bis vier Wochen. Jungpflanzen entwickeln sich rasch und kommen schon drei bis vier Monate nach der Aussaat zur Blüte.

Sorten:
  • Blue Magic: kräftig violett-blau, kompakte Wuchsform
  • Mayor: blau-violette, etwas gräßere Einzelblüten, wüchsig
  • Bilder









    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    bodendeckend
    15-30 cm Höhe
    Polsterpflanze
    blau
    Juni
    Juli
    August
    September
    Oktober
    dunkel-grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    ungiftig
    unbedeutend
    trocken
    mäßig trocken
    frisch
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    humos
    poröser Schotter
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich
    arme Böden
    mittlere Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Zuchtform
    Liebhaberpflanze
    Mittel
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    verträglich
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    Steppenpflanzung
    für Pflanzgefäße geeignet
    Gründächer
    Substratstärke über 15 cm
    Rabatte
    Handelsgängigkeit Belaubung
    Nebensortiment
    winter-/immergrün