Naturstandort von Campanula portenschlagiana: Die Dalmatiner Glockenblume stammt aus adrianahen Gebirgslagen Dalmatiens. In England gilt sie als eingebürgerter Neophyt.
Campanula portenschlagiana kommt in flachgründigen, basenreichen Böden über Kalkfelsen vor. Regelmäßiger Trockenstress bestimmt die Lebensbedingungen.
Die Standorte sind voll-sonnig bis sonnig.
Beschreibung: Campanula portenschlagiana ist eine wintergrüne Staude und bildet 10 bis 15 cm, max. 20 cm hohe, dichte Teppiche.
Die kleinen blau-violetten Glockenblüten erscheinen ausdauernd und reich von Anfang Juni bis zu den ersten tieferen Frösten. Die Blütenkrone ist bis deutlich über die Hälfte verwachsen und endet in rundlichen bis stumpfspitzigen Zipfeln. Die Blütenform hat dadurch die klassische Glockenform.
Sehr ähnlich ist die stärker polsterförmige
Campanula garganica mit sternförmigen Blüten und die kräftig-teppichartige
Campanula poscharskyana. Zumindest mit Letztere werden Hybride gebildet. Insgesamt ist es nicht unwahrscheinlich, dass unter den kultivierten Exemplaren dieses Glockenblumen-Komplexes viele nicht artrein sind.
Verwendungshinweise: Campanula portenschlagiana und ihre nahen Verwandten sind beliebte Gartenelemente. Die Dalmatiner Glockenblume wird besonders gerne als spontanes Mitbringsel aus dem nächstgelegenen Gartencenter in weniger passende Verlegenheitssituationen gepresst.
Trotzdem kann man sie recht überzeugend in naturhafte Alpinarien integrieren, idealerweise direkt in die Spalten zwischen größeren Felsen, aus denen sie ihre blauen Blüten-Polster herausquellen lassen kann. Sie kann hier überzeugend mit Zwergsträuchern der Felssteppen wie Felsen-Moltkie
(Moltkia petraea), Armenischer Wermut
(Artemisia armeniaca) oder auch Olymp-Johanniskraut
(Hypericum olympicum) vergesellschaftet werden. Niedrige, trägwüchsige alpine Polsterstauden sind dagegen gefährdet, ihrem Ausbreitungsdrang nicht standzuhalten.
Alternativ kann auch ein Platz in einer groben Trockenmauerfuge gewählt werden. Auch für Balkon und Terrassengärten, Dachbegrünungen, Pflanzgefäße und Tuffsteine sowie den Vordergrund von Zier-Rabatten ist sie eine dankbare, allerdings auch nur mäßig originelle Alternative.
Kultur: Die Dalmatiner Glockenblume ist ausgesprochen anspruchslos, gedeiht auf nährstoffarmen, trockenen bis mäßig trockenen Standorten und benötigt nur wenig Wurzelraum. Sommertrockenheit übersteht sie ohne nachhaltige Schäden, stellt dann aber zeitweise die Blütenbildung ein.
Auf weniger stressbetonten Standorten entwickelt sie sich üppiger, wird aber auch stärker von wüchsigeren Konkurrenten bedrängt.
Campanula portenschlagiana kommt auch im Halbschatten und sogar licht absonnig zur Blüte. Trotzdem bieten möglichst sonnig-warme Standorte das richtige Wohlfühlambiente.
Wo ausreichend offene, konkurrenzarme Bodenstellen vorhanden sind, versamt sie sich mit etwas Glück und gelegentlich auch eigenständig.