Campanula cochleariifolia // Zwerg-Glockenblume

Familie Campanulaceae, Glockenblumengewächse
Pflanzen pro qm 40.00
Wikipedia Campanula cochleariifolia
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort/Herkunft von Campanula cochleariifolia

Die Zwerg-Glockenblume kommt vorrangig in den Alpen in subalpiner bis alpiner Höhenlage vor, dringt entlang der Alpenflüsse aber auch bis in das Alpenvorland vor. Südlichste Vorkommen sind die Pyrenäen, im Osten die Gebirge des Balkans.

In Deutschland bilden die Schwemmlinge in den Schotterfluren der Alpenflüsse die nördlichsten natürlichen Vorkommen. Ein isoliertes Vorkommen im Harz ist anthropogen bedingt. In der Schweiz ist Campanula cochleariifolia nahezu flächig vertreten. Lediglich im Tessin und im zentralen Mittelland gibt es größere Verbreitungslücken.

Die typischen Naturstandorte auf teilweise nackten Felsen fallen aufgrund der stetigen Niederschläge in den alpinen Höhenlagen nicht oder nur sehr kurzzeitig trocken.

Die Zwerg-Glockenblume hat ihre Schwerpunktvorkommen in dauerhaft frischen, oft sickerfeuchten Fels-, Mauer- und Geröllfluren in (voll-)sonnigen Lagen.

Die Substrate sind humus und stickstoffarme Roh- und Schotterböden oder sickerfeuchte Felsspaltensysteme mit schwach saurer bis stark alkalischer Reaktion.

Typische Standorte sind sickerfeuchte Kalk-Schotterhänge in gehölzfreien Lawinenbahnen, feinerdearmen Grob-Schotterflächen vor Gletschern und in alpinen Bachbetten.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (3)  Kontinentalität (4)  Feuchte (7)  Reaktion (-)  Stickstoff (3)

Auch dieses Exemplar dringt nur deshalb in den gelegentlich trockenfallenden Moosteppich vor, weil es Teil eines Bestandes ist, der in einer feuchten Felsspalten wurzelt.

Beschreibung
Campanula cochleariifolia ist eine sommergrüne, kaum 10 cm hohe Staude. Die Art bildet durch Wurzelausläufer überraschend zügig lockere, rasenartige Bestände, die auf der Maßstabsebene der alpinen Polster-Stauden-Fluren als flächendeckende Ausbreitungsstrategie betrachtet werden können.

Die erstaunlich großen, becherförmigen Glockenblüten erscheinen zahlreich ab Juni bis in den August hinein. Die in der Regel himmelblauen Blüten treten auch am Naturstandort bei einzelnen Exemplaren mit weißen Variationen auf.

Ein natürlicher "lebender Felsen" bei Bad Gastein mit Thymian und Zwerg-Glockenblume

Verwendungshinweise
Campanula cochleariifolia ist eine für kleine Alpinarien fast unverzichtbare Art. In größeren Alpinarien spielt sie eine wichtige Rolle als bestandsbildendes Element auf Felsen mit Erdauflage.

Sie macht sich auch hervorragend in kleineren Pflanztrögen oder in Verbindung mit Kies- und Schotterflächen.

Das Thymian-Zwerg-Glockenblumen-Motiv als Topf-Variation

Kultur/Pflege von Campanula cochleariifolia

Gegenüber länger austrocknendem Wurzelballen ist die lichtliebende Campanula cochleariifolia etwas empfindlich.

In Niederschlagsreichen Regionen ist die konkurenzschwache Art zumindest in Situationen mit beengten Wurzelräumen dennoch erstaunlich zuverlässig zu kultivieren.

Hilfreich sind stickstoffarme Substrate, die wüchsigeren Konkurrenten das Leben erschweren.

Hitzeanfällige Lagen sind wie bei den meisten alpinen Arten ungünstig und mindern die Vitalität.

Die Vermehrung ist einfach vegetativ durch Ausläufer möglich. Saatgut keimt ungleichmäßig und über einen längeren Zeitraum verteilt. Man macht keinen Fehler, wenn man den Regeln für Kaltkeimer folgt.

Auch diese Verwendung der Zwerg-Glockenblume ist ganz gut bei Mutter Natur abgeschaut worden. Ohne Bewässerung in sommerlichen Trockenperioden ist dies aber nur in niederschlagsreichen Gegenden dauerhaft.

Sorten:
  • Alba (Bavarian White): weiße Blüten 
  • Bavarian Blue: etwas intensiveres blau der Blüten

  • 'Alba'.

    Bilder






























    'Alba'