Campanula carpatica // Karpaten-Glockenblume
Beschreibung
Naturstandort von Campanula carpatica
Die Karpaten-Glockenblume kommt endemisch in den Karpaten und der Hohen Tatra vor. Im nördlichen Italien und Norwegen gibt es unbeständige neophytische Populationen und in England gilt Campanula carpatica als eingebürgert.
Campanula carpatica wird in der Regel sonnig im Vordergrund von Staudenbeeten kultiviert.
Campanula carpatica wächst in sonnigen bis tief halbschattigen Lichtungen der Wälder der Kalkgebirge sowie an sonnenabgewandten Kalk-Felswänden. Die Waldstandorte zeichnen sich durch humusreiche Schotterboden-Auflagen über Kalkfelsen aus. In Felswänden wächst die Art auch in praktisch substratfreien Felsspalten und versorgt sich über schwache Sickerströme.
Die Standorte sind neutral bis stark alkalisch und mäßig nahrhaft. Aufgrund der relativ hohen Niederschläge und der guten Wasserhaltefähigkeit des Substrates trocknen die Standorte trotz der guten Wasserabfuhr der skelettreichen oder flachgründigen Böden nur selten und nur kurzfristig ab.
Beschreibung
Die Karpaten-Glockenblume ist eine somemrgrüne, flach ausgebreitete bis polsterförmige Staude. Sie erreicht Wuchshöhen von 25 cm und wird bis 35 cm breit.
Die sehr großen, aufrechten Glockenblüten stehen einzeln und sind mittel-blau bis blau-violett bzw. gelegentlich auch weiß. Sie erinnern an die noch größeren Blüten der Pfirsichblättrigen Glockenblume. Die Blütezeit erstreckt sich recht ausdauernd von Mitte Juni bis Mitte August.
Campanula carpatica hybridisiert mit zahlreichen anderen Glockenblumen und viele Handels-Exemplare - insbesondere die Sorten - dürften nicht der reinen Art entsprechen.
Verwendungshinweise
Die Karpaten-Glockenblume ist ein recht beliebter Begleiter für den Vordergrund klassischer Staudenbeete. Auch wegebegleitend oder im Kontext mit Trockenmauern wird sie wie einige andere Polster-Glockenblumen auch - man denke insbesondere an Campanula garganica oder Campanula poscharskyana - gerne verwendet.
Man kann sie aber auch naturhafter in Verbindung mit Felsen im absonnigen Teil von Alpinarien einsetzen. Sie wirkt hier auch am Fuß von alpinen Gehölzen ganz überzeugend.
Insgesamt ist der Einsatz zwar nicht weiter überraschend, aber eine sichere Bank für adrette Auftritte.
'Alba'
Kultur
Campanula carpatica ist eine robuste, anpassungsfähige Glockenblume. Sie wird in der Regel sonnig kultiviert, toleriert aber auch noch licht schattige Situationen klaglos. Gelegentlicher Trockenstress wirft sie ebenfalls nicht aus der Bahn.
Sie kann auf allen möglichen Bodenarten erfolgreich gehalten werden. Das Spektrum reicht von Sand und Schotter bis zu humosen Lehmböden. Nur verdichtete Lehmböden und rein organische Substrate sind ungünstig.
Durch die recht gute Schattenverträglichkeit wird sie auch nicht so rasch von höheren Wildkräutern ausgedunkelt. Dadurch reicht es, wenn man sich zwei oder dreimal im Jahr um sie kümmert.
Der Blütenflor verlängert sich merklich, wenn man die Samenreife unterbindet. Sie neigt etwas zur Selbstversamung auf konkurrenzarmen Bodenstellen. In Neuanlagen kann man sie bei herbstlicher Aussaat auch direkt etablieren.
Die Art ist seit Langem in Kultur und hat eine Reihe von Auslesen hervorgebracht, wobei sich die meisten nur in Farbnuancen unterscheiden.
Sorten:
Alba: weiße Blüte
Blaue Clips: hellgrünes Laub, blaue Blüte
Blaumeise: hellgrünes Laub, hell-blaue Blüte
Karpatenkrone: hellgrünes Laub, hell-blaue Blüte
Weiße Clips: weiße Blüte