Caltha palustris // Sumpf-Dotterblume

Familie Ranunculaceae, Hahnenfußgewächse
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Caltha palustris
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Caltha palustris

Die Sumpf-Dotterblume ist circumpolar von der gemäßigten bis in arktische Klimazonen flächendeckend verbreitet. Auch in Deutschland weist sie keine Verbreitungslücken auf. Auch in der Schweiz ist sie mit Ausnahme des Tessins überall häufig.

Caltha palustris kommt in feuchten, staunassen, im Frühjahr meist überschwemmten Nass- und Feuchtwiesen, in nassen Hochstaudenfluren, in Röhrichten, an Gewässerufern, in Erlenbrüchen und Auwäldern vor.

Caltha palustris steht schon in Voll-Blüte, wenn der restliche Sumpf noch ruht.

An die Bodenchemie stellt die Sumpf-Dotterblume keine Anforderungen und gedeiht auf armen wie nahrhaften, sauren wie alkalischen Substraten gleichermaßen. 

Solange sie nicht gar zu wenig Licht und viel Feuchtigkeit bekommt, ist ihr jeder Standort recht.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (-)  Kontinentalität (-)  Feuchte (9)  Reaktion (-)  Stickstoff (-)

Sonnige Standorte werden zwar bevorzugt, das hält die Sumpf-Dotterblume aber nicht davon ab, auch im Erlen-Bruch üppig zu blühen.

Beschreibung
Die Sumpf-Dotterblume ist eine sommergrüne, horstige Staude. Sie erreicht Wuchshöhen zwischen 30 und 80 cm.

Die kräftig gelben Blüten erscheinen ab Mitte April und halten sich oft bis Ende Mai. Ein Rückschnitt im Abblühen ruft oft eine Nachblüte im Hoch-/Spätsommer hervor.

Die Caltha palustris var. alba ist deutlich zierlicher, passt farblich aber umso besser zur Rosen-Primel.

Verwendungshinweise
Caltha palustris ist eine schöne, vielseitig verwendbare Art, die als eine der frühesten "Sumpf-Blüten" in keinem Feuchtbeet oder Gewässerufer fehlen sollte.

Sie kann im Prinzip mit allen heimischen Sumpfstauden vergesellschaftet werden. Wobei man hier kaum von einer Pflanzenkombination im eigentlichen Sinne sprechen kann, da zur Blüte der Sumpf-Dotterblume die meisten anderen Sumpfstauden mal gerade ihre Winterruhe beendet haben.

Unter den asiatischen Primeln gibt es einige Frühblüher, die ebenfalls feuchte Substrate zu schätzen wissen und für ungewöhnliche Blühgemeinschaften in Frage kommen.

Ansonsten bieten sich wintergrüne, horstige Seggen - an etwas schattigeren Plätzen insbesondere die gärtnerisch vernachlässigte Walzen-Segge - für naturhaftes Miteinander an. Hier wirken großzügige, flächige Pflanzungen sehr überzeugend. In beengteren Situationen tritt der Effekt aber auch mit einigen wenigen Individuen ein. Unkonventionelle Geister können die Kombination sogar für größere Kübel erwägen. Mit z.B. einem Blut-Weiderich dazu hat man einen im Grunde ganzjährig ansehnlichen Misch-Kübel geschaffen.

Es gibt einige Sorten, von denen die meisten nicht in naturnahen Anlagen verwendet werden sollten, sondern nur in Verbindung mit artifiziellen Gestaltungsansätzen. Die Auslesen sind deutlich teurer als die botanische Art und nur im Direktbezug sicher erhältlich. Apart und ungewöhnlich ist die natürliche, weiß blühende Varietät Caltha palustris var. alba. Sie kann aber nur mit zarten Sumpfstauden vergesellschaftet werden.

Sehr schöne Sumpfstelle im Alpinum mit Davalls Segge.

Kultur
Die Sumpf-Dotterblume ist auf feuchten bis nassen Standorten eine pflegeleichte Art, die sich aufgrund ihres sehr frühen Austriebes auch im sommerlichen Schatten unter wüchsigen Hochstauden und in  Bruchwäldern gut behaupten kann.

Wechselfeuchte mit kurzzeitig nur frischem Boden schadet der Art nicht.

Die Sumpf-Dotterblume samt sich an geeigneten Standorten gelegentlich aus. Unproblematisch ist die vegetative Vermehrung durch Teilung größerer Exemplare im Spätsommer oder Herbst.

Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.

'Plena' wirkt zwar künstlich, ist aber immerhin wüchsig und vital.

Sorten:
  • Auwald: bis 80 cm hoch, große, goldgelbe Blüten (aus dem tidebeeinflussten Auwald der Elbe)
  • Double Gold: halbgefüllte, orange-gelbe Blüten
  • Goldschale: orange-gelbe Blüten, auffällig groß, bräunlich-rot überlaufene Blütenstiele
  • Lemon Giant: kühlere, zitronen-gelbe Blüten, etwas größer als bei der Wildart
  • Monstruosa: pomponartig gefüllte, gelbe Blüten, neigt durch bewurzelnde Triebe zu flächigen Beständen, fühlt sich auf feuchten Standorten wohler als auf nassen
  • Multiplex: gelb gefüllte Blüten, nach Rückschnitt willig remontierend, fühlt sich auf feuchten Standorten wohler als auf nassen
  • Plena: gelb gefüllte Blüten schon ab Anfang April, fühlt sich auf feuchten Standorten wohler als auf nassen
  • var. alba: zierliche, schwachwüchsige Form mit rein-weißen Blüten mit gelben Staubgefäßen, natürliche Verbreitung an Gebirgsgewässern vom Hindukusch bis in den westlichen Himalaya

  • var. alba neigt dazu, den ganzen Sommer über Nachblüten zu bilden.

    Bilder

































    'Plena'



    var. alba



    var. alba



    var. alba



    var. alba

    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    15-30 cm Höhe
    30-60 cm Höhe
    60-100 cm Höhe
    weiß
    gelb
    März
    April
    Mai
    grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    giftig
    unbedeutend
    wechselfeucht
    nass
    feucht
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    sommerlich schattig
    absonnig
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    kalkfrei, sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    Ton
    humos
    poröser Schotter
    starker Wurzeldruck
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Gewässer/Gewässerrand
    arme Böden
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    luftfeuchte und/oder kühle Lagen
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    alpin
    Nordeuropa
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    Asien
    Ostasien/China/Mandschurei
    Amerika
    Nordamerika
    gut
    Gering
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    aspektbildender Flächenfüller
    verträglich
    Stillgewässer
    Kalkreich
    Mesotroph
    Nährstoffreich
    Fliessgewässer
    Quellfluren
    Bäche
    Flüsse
    Moore und Sümpfe Wiesen Staudenfluren Gebüsche Wälder
    Niedermoore
    Großröhrichte
    Großseggenriede
    Kleinseggenriede
    Nasswiesen
    Feuchtwiesen
    Hochstaudenfluren feuchter bis nasser Standorte
    Feuchtgebüsche
    Grauweidengebüsche
    Feuchtwälder
    Erlenbruchwälder
    Auwälder
    Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Wassergarten
    Waldgarten
    für Pflanzgefäße geeignet
    öffentliches Grün
    Grünanlagen geringer Pflegestufe
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Hauptsortiment
    sommergrün
    Wasserrand/Sumpf
    Wiesen