Butomus umbellatus // Schwanenblume, Blumenbinse

Familie Butomaceae, Schwanenblumengewächse
Pflanzen pro qm 9.00
Wikipedia Butomus umbellatus
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Butomus umbellatus

Die Schwanenblume besiedelt die Röhrichtgürtel nährstoffreicher Gewässer im ganzen gemäßigten Eurasien sowie in Teilen Nordafrikas. Sie kommt von den Tiefebenen bis in montane Höhenlagen vor. In Nord-Amerika ist Butomus umbellatus stellenweise neophytisch eingebürgert (Karte der Gesamtverbreitung).

In Deutschland konzentrieren sich die Vorkommen auf die Stromtäler der Tiefebenen.



Die Schwanenblume am Ufer der Havel bei Ketzin. Vorgelagert ein Schwimmblattgürtel mit Teichrosen (Nuphar lutea).

V.a. an wärmebegünstigten, sonnigen bis halbschattigen Ufern stehender und fließender Gewässer mit stark schwankenden Wasserständen bilden sich charakteristische, mittelhohe Schwanenblumen-Röhrichte.

Die Gewässer sind mehr oder weniger eutroph. An die Bodenreaktion werden kaum Ansprüche gestellt und gleichermaßen saure wie basenreiche Gewässer besiedelt.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (6)  Temperatur (6)  Kontinentalität (5)  Feuchte (10)  Reaktion (-)  Stickstoff (7)



Butomus umbellatus am Rande eines nahrhaften Birkenbruchs in halbschattiger Lage

Beschreibung
Die Schwanenblume ist eine sommergrüne Staude, die mit langsam kriechenden Rhizomen lockere Horste aus dunkelgrünen, binsenartigen Blättern von 60 bis 80 cm Wuchshöhe bildet.

Die weiß-purpur-rosa Blüten stehen in doldenartigen Rispen und erscheinen zwischen Mitte Juni und Ende Juli. Sie duften ausgeprägt nach Honig.

Neben der Versamung erfolgt die Ausbreitung durch Brutknospen, die im Herbst zu Boden fallen und wie die Samen schwimmfähig sind.

Die stärkehaltigen Rhizome wurden traditionell ähnlich wie Kartoffeln gegessen.

Verwendungshinweise
Butomus umbellatus ist eine elegante, nicht zu häufig verwendete Option für den Gewässerrand bis in etwa 30 cm Wassertiefe. Sie kann gleichermaßen in naturhaften Sumpfbeeten und Nasswiesen wie in architektonisch geprägten Wasserbecken eingesetzt werden.

Schöne Partner der Stillwasser-Röhrichte sind u.a. Echtes Pfeilkraut, Drachenwurz oder Tannenwedel.

Für artifiziellere, dennoch hinreißende Bilder bietet sich die Kombination mit Kalmus 'Variegatus' an. Die weiß-grün panaschierte Form ist etwas weniger wuchernd als die Stammform, die Schwanenblume bräuchte dennoch gelegentliche Hilfe, wenn die Ausläufer des Kalmus zu aufdringlich werden.

Duldsamer ist die creme-weiße bis grau-grüne Teichbinse 'Albescens'.  In großen Wassertrögen vor dunklen Hintergründen bietet diese Kombination sehr grazile, elegante Bilder.



Naturhafte Verwendung zusammen mit Teichbinse und Blut-Weiderich im Berggarten (Hannover)

Kultur
An geeigneten Standorten ist sie pflegeleicht und ausdauernd, insbesondere, wenn sie nicht direkt mit stark expansiven Konkurenten wie Schilf, Breitblättrigem Rohrkolben oder ausläufertreibenden Sumpf-Seggen vergesellschaftet wird.

Die Vermehrung kann vegetativ über abgetrennte Rhizomstücke oder die Brutknospen erfolgen. Samen keimen ungleichmäßig über Monate verteilt. Man macht keinen Fehler, wenn man sie im Prinzip wie Kaltkeimer behandelt.



Stolzer Bestand im Wasserbecken der Freundschaftsinsel (Potsdam)

Sorten:
  • Schneeweißchen: rein weiße Blüten
  • Bilder