Colchicum bulbocodium (Bulbocodium vernum) // Frühlings-Lichtblume
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Colchicum bulbocodium (Bulbocodium vernum)
Die Frühlings-Lichtblume ist ein sehr seltener Zwiebel-Geophyt der Pyrenäen und der französischen, italienischen sowie der südlichen schweizer Alpen. In den österreichischen Alpen besteht ein isoliertes Einzelvorkommen. Außerdem gibt es Populationen auf dem Balkan und vom pannonischen Florengebiet bis zum Kaukasus.
Wie bei den meisten Frühlingsgeophyten sind individuenreiche Bestände für einen wirkungsvollen Auftritt auch bei der Frühlings-Lichtblume erforderlich.
Die Frühlings-Lichtblume besiedelt in submontanen bis subalpinen Höhenlagen im Frühjahr zur Schneeschmelze sickerfeuchte, skelettreiche und sommertrockene Berghänge in sonnigen Lagen.
Die schottrigen Substrate reagieren überwiegend (stark) alkalisch und sind stickstoffarm.
Die Frühlings-Lichtblume bildet an ihren wenigen Wuchsorten meist Massenbestände vorrangig auf inneralpinen Felssteppen-Standorten. Sie tritt hier zusammen mit verschiedenen Federgräsern (Stipa capillata und S. eriocaulis), dem Walliser Schwingel (Festuca valesiaca), Hallers Kuhschelle (Pulsatilla halleri), Österreichischem Lein (Linum austriacum), Alpen-Steinkraut (Alyssum alpestre) u.a. auf.
Ökologische Zeigerwerte nach TelaBotanica ... zur Legende
Licht (7) Temperatur (2) Kontinentalität (4) Feuchte (4) Reaktion (8) Stickstoff (3)
Beschreibung
Bulbocodium vernum ist ein vorsommergrüner Frühlings-Geophyt. Er erreicht Wuchshöhen von 5 bis gut 15 cm.
Die linealen Laubblätter erscheinen zusammen mit den recht großen, blass-rosa-violetten Blüten im März. Alle Pflanzenteile sind stark giftig.
Die Art wurde früher als "Bulbocodium vernum" bezeichnet. Im Handel wird sie weiterhin überwiegend unter diesem Synonym geführt.
Manchmal hat man Pech und übereifrige Sechsbeiner verköstigen sich an den Blüten der Frühlings-Lichtblume.
Verwendungshinweise
Die Frühlings-Lichtblume ist eine selten verwendete, ungewöhnliche Alternative zu Wild-Krokussen in sonnigen, sommertrockenen und frühlingsfeuchten Alpinarien und in entsprechenden niedrigen Felssteppenpflanzungen.
Richtig zur Geltung kommt die Art v.a. bei flächenhafter Pflanzung, was aber deutlich kostspieliger ist als die Etablierung von Krokus-Teppichen.
Kultur/Pflege von Colchicum bulbocodium
Pflanzung und Bezug sind nur im Herbst möglich.
Die Kultur ist ansprüchlich, weil die Art im Frühling feuchte und im Sommer trockene Standorte einfordert. Das ist schwierig zu gewährleisten und erklärt die wenigen erfolgreichen Kulturversuche außerhalb von Bergregionen. Immerhin ist das Unterfangen nicht gar so hoffnungslos wie bei Crocus vernus.
Auf Pflanzflächen, die im Frühling einen dichten Bestand toter Blattmassen aufweisen, muss diese vor dem Austrieb der Frühlings-Lichtblume beseitigt werden, damit ausreichend Licht einfallen kann. Auch die Kombination mit immergrünen Gräsern oder Halbsträuchern ist dauerhaft zu schattig.