Briza media // Gewöhnliches Zittergras
Beschreibung
Naturstandort von Briza media
Das Gewöhnliche Zittergras kommt in ganz Europa bis in das zentrale Sibirien sowie in Kleinasien, dem Kaukasus und im Himalaya vor. Es tritt von den Tiefebenen bis in die alpinen Stufen auf.
In Deutschland ist Briza media nur in der westlichen Norddeutschen Tiefebene selten. Hier sind die ohnehin spärlichen Vorkommen durch die Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung stark zurückgegangen.
In der Schweiz ist die Art überall häufig.
Briza media in einem basiphilen Magerrasen im Nord-Osten Brandenburgs zusmmen mit Wundklee und
Steppen-Lieschgras .
Briza media tritt vorrangig in nährstoffarmen Pfeifengraswiesen auf Niedermoorböden, in mageren, extensiven Wirtschaftswiesen und in bodensauren Borstgrasrasen sowie Trocken- und Halbtrockenrasen auf.
Gegenüber Bodenfeuchte und Bodenreaktion ist das Gewöhnliche Zittergras ausgesprochen indifferent, entscheidend sind Nährstoffarmut und ausreichende Besonnung.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (-) Kontinentalität (3) Feuchte (-) Reaktion (-) Stickstoff (2)
Strohige Samenstandsphase am Naturstandort in den Tiroler Alpen.
Beschreibung
Das Gewöhnliche Zittergras ist ein sommergrünes, horstiges Gras von 30 bis 50 cm Höhe. Das Laub ist grau-grün.
Die charakteristischen, herzförmigen Ährchen stehen nickend in einer lockeren Rispe. Die Blütezeit liegt im Mai/Juni. Die Samenstände sind bis Ende August zierend.
Verwendungshinweise
Briza media ist ein sehr schöner, zarter Bestandsbildner für naturnahe, sonnige Waldrandsituationen, den Vordergrund von steppenartigen Pflanzungen, Heidegärten und Alpinarien sowie kräuterreiche Wiesen.
Es ist in seiner optischen Wirkung sehr dezent, für sich betrachtet fast unscheinbar. Auch wenn es widersprüchlich erscheint: das Zittergras kommt erst zur Geltung, wenn es als Matrix für andere Wiesenblüher in den Hintergrund treten darf.
Briza media in einer Schaftrift. Im Hintergrund erahnt man die Sibirische Glockenblume und
Esparsetten.
Kultur
Dauerhaft etablierbar und konkurrenzfähig ist die Art ausschließlich auf ausgesprochen stickstoffarmen Böden und in vollsonniger bis sonniger Lage. Stellt man ihr keine wüchsigen Begletier zur Seite, braucht sie dann relativ wenig Aufmerksamkeit.
In Neuanlagen oder in lückigen Kiesgärten lässt sich das Gewöhnliche Zittergras auch recht zuverlässig aus Saatgut etablieren.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.
Zittergras ist optisch schwer zu fassen. Nur vor ruhigen Hintergründen offenbart es seine Struktur.
Sorten:
Zitterzebra: weiß längsgestreiftes Laub, sonst wie die Art
Attribute
Lebensform |
Stauden/Gräser/Farne |
Blütenfarbe |
Blütezeit |
Blattfärbung |
Staude Gras
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horstartig 30-60 cm Höhe
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gelblich-grün rosa
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Mai Juni
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grün grau-grün weiß panaschiert
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Zierwert Frucht |
Geniessbarkeit/Giftwirkung |
Duft |
Wasserhaushalt |
Lichtansprüche |
zierend/strukturstark
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ungiftig
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unbedeutend
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mäßig trocken frisch sommertrocken feucht
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vollsonnig sonnig halbschattig
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Bodenansprüche |
Nährstoffversorgung (N + P) |
Klima/Frostsicherheit |
Herkunft |
BEWERTUNGEN |
mäßig kalk-/basenreich ph-neutral kalkarm, leicht sauer kalkfrei, sauer (lehmiger/humoser) Sand durchlässiger Lehm Lehm humos organische Böden starker Wurzeldruck kalk-/basenreich
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sehr arme Böden arme Böden
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sehr wintermilde Lage Normal- bis winterrauhe Lage frostarme Lage ausgeprägte Warmlage hitzeanfällige Lage gemäßigte Klimate wintermilde Lage Warmlagen
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Europa Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt Mittelgebirge (montan) alpin Mitteleuropa Südeuropa Süd-Osteuropa Osteuropa/Kaukasus Hügelland (collin) Asien Zentral-Asien Kleinasien
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befriedigend Mittel Gruppen-Verbands-Pflanze aspektbildender Flächenfüller verträglich
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Moore und Sümpfe |
Wiesen |
Trockenrasen |
Alpine Felsfluren |
Staudenfluren |
Niedermoore
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Feuchtwiesen Frischwiesen
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Sandtrockenrasen Steppenrasen Bodensaure Borstgrasrasen Submediterrane Halbtrockenrasen
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Silikat Kalk
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Staudenfluren trockenwarmer Standorte
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Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche |
Wälder |
Einsatzbereich |
Handelsgängigkeit |
Belaubung |
Feucht- und Moorheiden Trockene Sandheiden Bergheiden Besenginsterheiden Wacholdergebüsche
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Laubwälder Buchenwälder Trockenhang-Kalk-Buchenwälder Eichenwälder Bodensauere Eichenmischwälder Felshang Flaumeichenwälder Subkont. Kiefern-Eichenwälder Nadelwälder Kiefernwälder Sand-Kiefernwälder Kiefern-Steppenwälder Schneeheide-Kiefernwälder, kalkreich
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Ländlicher Garten Terrassen-/Balkongarten Repräsentative Gärten Steingarten/Alpinum Heidegarten Steppenpflanzung Gründächer Substratstärke über 15 cm öffentliches Grün Grünanlagen hoher Pflegestufe Wiese/Prärie
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Hauptsortiment
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sommergrün
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Lebensbereich |
Alpinum Wiesen Felssteppen Steppen Heiden Gehölzrand/Staudenfluren
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