Bouteloua gracilis // Zartes Moskitogras
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Bouteloua gracilis
Das Moskitogras kommt mit Ausnahme einiger Ostküsten-Staaten in submontanen bis montanen Vegetationsstufen in den gesamten USA, dem nördlichen Mexiko und dem südlichen Kanada vor.
Moskitogras mit Japanischem Blutgras
Bouteloua gracilis besiedelt trocken-warme, vollsonnige Kurzgras-Prärien. Hier ist es häufig bestandsbildend. Die Art kommt aber auch im Unterwuchs lichter Stellen von Eichen- und Kiefern-Trockenwäldern, in Beifuß-Steppen und sogar in trockenen Binnensalzstellen vor.
In niederschlagsarmen Regionen (250 bis 400 mm/a) besiedelt das Moskitogras vorrangig skelettreich-tonige oder durchlässig lehmige Böden, in regenreicheren Gebieten auch Sand- oder Kiesböden mit geringer Wasserhaltefähigkeit.
Die Substrate sind sind neutral bis basenreich und mäßig nahrhaft bis nahrhaft. In wintertrockenen Regionen mit Jahresniederschäge von 300 - 350 mm/a ist die Art am Naturstandort am konkurrenzfähigsten.
Die Form der Blüten ist unverwechselbar.
Beschreibung
Bouteloua gracilis ist ein sommergrünes, meist locker-horstiges, unter Weidedruck oder regelmäßiger Mahd mitunter auch rasenbildendes Gras. Es erreicht Wuchshöhen von ca. 25 cm, in Kultur auf günstigeren Standorten auch bis 50 cm hoch. Das spät im Frühling austreibende Laub ist leicht blau-grün.
Die charakteristischen, entfernt an einen Mückenschwarm erinnernden Blütenstände sind zunächst rot-braun und zur Samenreife schwarz-braun und erscheinen von Juli bis September, sind aber bis in den Winter hinein strukturstabil und zierend.
Man sieht es der zarten Gestalt nicht unbedingt an, aber sie gehört zu den C-4-Pflanzen, die als sogenannte "Warm-Season-Gräser" überwiegend dominantere Vertreter sind. C-4-Pflanzen sind in der Lage, während luftfeuchter Tagesphasen CO2 einzulagern, um dann in den heißen Hochsommerstunden bei geschlossenen Spaltöffnungen ohne Wasserverluste trotzdem ungebremst Photosynthese betreiben zu können.
Die Kombination mit Phlox will nicht so recht überzeugen.
Verwendungshinweise
Das Zarte Moskitogras wird in gepflegten Anlagen gerne im Umfeld von Wegen und Kiesflächen eingesetzt.
Es kommt aber v.a. in niedrigen Steppenpflanzungen als gleichermaßen ruhiger und zur Blütezeit ebenso aparter Bestandsbildner in großflächigem Einsatz gut zur Geltung. Am Naturstandort ist es hier u.A. mit dem gartentechisch etwas bescheidenen Büffelgras (Buchloe dactyloides), dem zarten Tautropfen-Gras (Sporobolus heterolepsis) oder dem interessanten Kleinen Präriegras (Schizachyrium scoparium) und Kakteen wie Opuntia polyacantha vergesellschaftet.
die interessanten Blütenstände sind für das menschliche Auge relativ schwer fassbar. In minimalisitschem Ambiente bietet sich die Platzierung vor einer Fassadenfläche an. Hier wäre auch der Einsatz in Pflanzgefäßen eine Option. Unter den Gräsern gibt es hierfür natürlich eine ganze Reihe beeindruckenderer Solitär-Gestalten, allerdings sind das z.B. vergleichbar zierliche Engelshaar (Nasella tenuissima) oder das wuchtigere Garten-Reitgras (Calamagrostis x acutiflora) eben auch sehr häufig zu sehen.
Bouteloua gracilis im herbstlichen Aspekt
Kultur/Pflege von Bouteloua gracilis
Bouteloua gracilis ist vollkommen winterhart und benötigt (voll-)sonnige, trocken-warme Standorte. Nässe, insbesondere im Winterhalbjahr ist der Vitalität ebenso abträglich wie Verschattung. Die Art wird daher von Wildstaudenaufkommen rasch verdrängt und benötigt v.a. außerhalb von Trockenstress-Standorten regelmäßige gärtnerische Unterstüzung.
Die Trockenrestistenz der Art rührt von dem intensiven und weitstreichenden, allerdings relativ flachen Wurzelwerk her. Außerdem ist sie in der Lage, in Trockenperioden Ruhephasen einzulegen und das Wachstum nach Regenereignissen sehr rasch wieder aufzunehmen.
Sorten:
Blonde Ambition: stroh-blonde Blüten- und Samenstände, bis 70 cm hoch und damit sogar etwas wüchsiger als die Normalformen