Bistorta officinalis // Schlangen-Knöterich

Familie Polygonaceae, Knöterichgewächse
Pflanzen pro qm 9.00
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Bistorta officinalis

Der Schlangen-Knöterich kommt in der gesamten gemäßigten Breiten der eurasischen Nordhemisphäre sowie in der erweiterten Himalaya-Region bis Japan vor. In Europa dünnen die Vorkommen nach Norden stark aus und fehlen bereits im südlichen Skandinavien weitgehend. In Südeuropa kommt Bistorta officinalis nur in montanen bis alpinen Vegetationsstufen vor.



Bistorta officinalis 'Superbum' im Abendlicht zusammen mit Samenständen der Bach-Nelkenwurz

In Deutschland liegt der Verbreitungsschwerpunkt in den Mittelgebirgen und den Alpen, v.a. in der Nordwestdeutschen Tiefebene verlieren sich die Nachweise zunehmend.

Bistorta officinalis tritt vorrangig in Feuchtwiesen, in Bruch- und Auenwäldern sowie in Hochstaudenfluren und Gebüsche der Gebirge auf.

Die Standorte sind vollsonnig bis licht halbschattig und feucht bis nass. Die bevorzugt humos-lehmigen Substrate sind mehr oder weniger neutral und mäßig stickstoffreich.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (4)  Kontinentalität (7)  Feuchte (7)  Reaktion (5)  Stickstoff (5)



Naturstandort in einer extensiven Feuchtwiese im nord-ostdeutschen Tiefland bei Biesenthal.

Beschreibung
Der Schlangen-Knöterich ist eine sommergrüne Staude von 40 bis 100 cm Wuchshöhe. Sie bildet durch ein kriechendes Rhizom unter Konkurrenzbedingungen lockere, etwas in die Fläche tendierende Bestände. V.a im Verbund mit konkurrenzschwächeren Begleitern ist die Art spürbar ausbreitungswillig.

Die hell-rosa farbenen Ähren erscheinen mit der Hauptblüte von Anfang Mai bis Mitte Juni. Der Blütenflor verlängert sich oft aber mit etwas geringerer, aber dennoch relevanter Intensität bis in den Spätsommer.

In Handel und Kultur wird praktisch nur die Auslese 'Superbum' mit deutlich kräftigeren Blütenständen verwendet.

Der Schlangen-Knöterich (Bistorta officinalis) ist die perfekte Bereicherung für  feuchte Blumenwiesen.

Bistorta officinalis in einer sickerfeuchten Almwiese mit Blick auf die Eiger Nordwand

Verwendungshinweise
Der Schlangen-Knöterich ist für naturnahe Staudenpflanzungen und v.a. blütenreiche Wiesen dauerfrischer bis feuchter Standorte eine sehr gute Art. Der ungewöhnlich audauernde Blütenflor schwebt deutlich über der eigentlichen Blattmasse und tritt so besonders ungestört hervor.

Idealerweise wird er in individuenreichen, gerne großflächigeren Beständen verwendet. Sehr schön ist die Kombination mit der Sibirischen Schwertlilie (Iris sibirica) mit einer Matrix aus Pfeifengras (Molinia caerulea) oder Rasen-Schmiele (Deschampsia cespitosa).

Im Grunde eignet sich die Art sogar für die Misch-Bepflanzung größerer Kübel, da sie im Sommerhalbjahr sehr lange ansehnlich ist. Ideal sind Kombinationen z.B. mit feuchtigkeitsliebenden Horstgräsern oder auch Blut-Weiderich (Lythrum salicaria).



Auch im Ufersaum von Gewässern macht sich der Schlangen-Knöterich gut und stimmig. Scharfer Hahnenfuß und Mädesüß  begleiten ihn hier.

Kultur
Bistorta officinalis breitet sich an feuchten Standorten mit der Zeit in die Fläche aus, wird dabei aufgrund des lockeren Wuchses jedoch nicht lästig.

Auf nicht trockenfallenden, sonnigen Standorten ist die Art robust, durchsetzungsfähig und ohne gärtnerische Interventionen dauerhaft zu kultivieren. Stauende Feuchtigkeit ist unproblematisch.

Sorten:
  • Superbum: wie die Wildart, aber mit dickeren und intensiver rosa gefärbten Blütenwalzen (Handelsstandard)
  • ssp. carneum: Unterart aus dem Kaukasus, nur 30-40 cm hoch, kräftig rosa, gedrungene, d.h. weniger walzenförmige Blüten, gut für große, gemischte, staufeuchte Pflanzgefäße
  • Bilder






    'Superbum'



    'Superbum'



    'Superbum'



    'Superbum'



    'Superbum'









    'Superbum'



    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    30-60 cm Höhe
    60-100 cm Höhe
    rosa
    rosé-weiß
    Mai
    Juni
    grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    essbar
    unbedeutend
    frisch
    wechselfeucht
    nass
    feucht
    vollsonnig
    sonnig
    halbschattig
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    kalkfrei, sauer
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    Ton
    humos
    organische Böden
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Moore und Sümpfe
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    ausgeprägte Warmlage
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    mediterraner Schwerpunkt
    Hügelland (collin)
    Asien
    Ostasien/China/Mandschurei
    Japan/Korea/Sachalin/Taiwan
    Sibirien
    Amerika
    Nordamerika
    sehr gut
    Gering
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    aspektbildender Flächenfüller
    verträglich
    Niedermoore
    Kleinseggenriede
    Wiesen Staudenfluren Wälder Einsatzbereich Handelsgängigkeit
    Nasswiesen
    Feuchtwiesen
    Frischwiesen
    Hochstaudenfluren feuchter bis nasser Standorte
    Feuchtwälder
    Erlenbruchwälder
    Auwälder
    Ländlicher Garten
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Wassergarten
    Steingarten/Alpinum
    für Pflanzgefäße geeignet
    Klostergarten
    öffentliches Grün
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Insektenweide
    Wiese/Prärie
    Hauptsortiment
    Belaubung Lebensbereich
    sommergrün
    Wasserrand/Sumpf
    Alpinum
    Wiesen
    Gehölzrand/Staudenfluren