Bergenia cordifolia // Herzblättrige Bergenie, Altai-Bergenie
Beschreibung
Naturstandort von Bergenia cordifolia
Die Herzblättrige Bergenie kommt in den zentral- und ost-asiatischen Gebirgen in den submontanen und montanen Vegetationsstufen vor.
Sie wächst in sonnigen bis licht absonnigen Felsmatten, in Gebüschen und auf Waldlichtungen.
Bergenia cordifolia besiedelt eher basenarme, humos-skelettreiche Substrate. Die Standorte sind mäßig trocken bis frisch und nur mäßig nahrhaft.
In weiten Teilen Europas hat die Art eine Tendenz, im Umfeld von Siedlungen zu verwildern.
Bestand im Hauptflor Ende April
Beschreibung
Die Herzblättrige Bergenie ist eine wintergrüne Staude mit kriechendem, niederliegendem Stamm. Sie erreicht Wuchshöhen von 30 bis 40 cm.
Die großen, rundlichen Blätter sind ledrig und glänzend grün. Sie verfärben sich im Herbst insbesondere auf der Unterseite zierend rötlich.
Die hell rosa-violetten Blüten stehen in aufrechten Trugdolden und erscheinen im April/Mai. Nennenswerte Nachblüten im Spätsommer bis Frühherbst sind zumindest auf wenig stressgeplagten Standorten möglich.
Seit einiger Zeit wird die Art der Dickblatt-Bergenie (Bergenia crassifolia) zugeordnet. Im Handel wird dies jedoch bislang nicht abgebildet. In der Regel werden ohnehin Bergenia-Hybride gehandelt und verwendet und die Unterscheidung ist von untergeordneter praktischer Relevanz.
Optimal entwickelte Bestände beeindrucken auch im Sommer mit Blattschmuck.
Verwendungshinweise
Die Herzblättrige Bergenie wird recht häufig für sonnige, halbschattige und absonnige Bereiche im Alpinarium, an Mauern und zur Unterpflanzung lichter Gehölzbestände verwendet.
Im Verbund mit den sehr ähnlichen, gerne im Vordergrund von Rabatten eingesetzten Bergenia-Hybriden sieht man sie doch ziemlich häufig. Für wirklich innovative Pflanzflächen mit Bergenien ist daher etwas Kreativität gefordert.
Ungewöhnliche Situationen mit exotischer Ausstrahlung lassen sich z.B. herstellen, wenn Bergenia cordifolia die Möglichkeit hat, große, liegende Baumstämme oder Felsen zu "erkriechen" oder sich in naturhaften Waldrändern zwischen kräftigen Waldgräsern und Farnen zu bewegen.
Herbststimmung im öffentlichen Raum mit Gemeiner Berberitze und Kriech-Wacholder
Kultur
Die Art ist robust und pflegeleicht. Sie bevorzugt humose, skelettreiche Lehmböden mit geringen Kalkgehalten in lichten Lagen.
Etablierte Exemplare überstehen Trockenphasen klaglos, während Staunässe ungünstig ist.
In sommerwarmen, kontinentalen Klimaten sind Standorte ohne direkte Mittagssonne günstiger.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.
Eine spätsommerliche Nachblüte wie hier bei 'Rotblum' ist auf guten Standorten nicht ungewöhnlich.
Sorten:
Herbstblüte: wie der Typ, kräftig rosa, reiche Blüte im April, nach Rückschnitt Ende Mai Nachblüte im September, Winterlaub meist grün mit rötlichen Rändern, relativ starke Winterschädigungen
Pinneberg: wie der Typ, karmin-rote Blüten
Rotblum: rosa-rot, Blüte im April und oft kräftige Nachblüte im Spätsommer, rötliche Laubfärbung im Winter, samenechte Sorte
Snowtime: rein weiße Blüte ab Ende März sowie nennenswerte, ebenfalls rein weiße Herbstblüte, kräftig grünes Laub ohne nennenswerte Winterverfärbung, bis 45 cm hoch, sortenecht versamend
Winterglut: rot, Blüte im April und oft kräftige Nachblüte im Spätsommer, rötliche Laubfärbung im Winter, samenechte Sorte auf Basis von 'Rotblum'