Naturstandort von Astrantia major: Die Große Sterndolde kommt in (sub)montanen und alpinen Höhenstufen von den Pyrenäen bis zum Harz und nach Osten bis zum Kaukasus vor. Die traditionelle Gartenpflanze ist in England und Skandinavien eingebürgert.
In Deutschland ist Astrantia major in den östlichen und südlichen Mittelgebirgsregionen sowie in den Alpen urwüchsig. Das Alpenvorland sowie Schwäbische und Fränkische Alb sind das Verbreitungszentrum der Art. Im Bayerischen Wald, am Südrand von Rhön und Thüringer Wald sowie im Thüringer Becken und Erzgebirge bestehen ebenfalls Populationen
(Verbreitungskarte Deutschland).
Astrantia major an einem halbschattigem Bachufer in Oberbayern
Astrantia major ist häufig in kalkreichen, mäßig stickstoffreichen Bergwiesen und Hochstaudenfluren an frischen bis sickerfeuchten Mergelhängen und entlang nicht zu schattiger Gebüsch- und Waldrändern zu finden.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (6) Temperatur (4) Kontinentalität (4) Feuchte (6) Reaktion (8) Stickstoff (5)
'Princesse Sturdza' mit Astilbe chinensis
Beschreibung
Die Große Sterndolde ist eine sommergrüne, horstige Staude von 40 bis 60 cm Wuchshöhe. Auf stickstoffreichen Standorten unter Kulturbedingungen kann sie auch 90 cm erreichen. Die meist weißen, mitunter rosa überhauchten Blütendolden erscheinen von Mitte Juni bis Anfang/Mitte August.
Bei einer Mahd oder Rückschnitt Mitte-Ende Juli kommt es meist zu einer Herbstblüte im Oktober.
Astrantia major wird in einigen Sorten angeboten, die überwiegend rosa, violette oder rötliche Blütenfarben einbringen und in ihrer Wirkung weniger natürlich sind.
Verwendungshinweise
Die Große Sterndolde ist in der Wildform eine gute Ergänzung für naturnahe Gartensituationen, insbesondere als Sommerblüher unter Gehölzen, licht-absonnig an Gebäudeteilen oder in dauerhaft frischen, einschürigen Mähwiesen.
Die herbstlichen Samenstände stören nicht weiter, sind aber auch keine echte Augenweide.
Bei guter Wasserversorgung kann man in sonnigen Lagen auch daran denken, sich an alpinen Urwiesen zu orientieren. Diese farbenfrohen Wiesengesellschaften sind mit einer Reihe gartenwürdiger Arten wie
Serratula tinctoria,
Allium victorialis,
Centaurea montana,
Eryngium alpinum,
Knautia dipsacifolia,
Laserpitium latifolium,
Paradisea liliastrum oder
Trollius europaeus. Für den Wiesenaspekt sind am Naturstandort v.a. Seggenarten verantwortlich, aber auch
Calamagrostis varia spielt eine Rolle.
Die Auslesen erfreuen sich einer gewissen Beliebtheit und werden vorrangig in traditionellen, oft ländlich-rabattenartigen Situationen verwendet.
Rosa Auslesen wie 'Rubra' erfreuen sich großer Beliebtheit.
Kultur
An zusagenden Standorten neigt die Art durch Versamung zum Verwildern, ist relativ pflegeleicht und dauerhaft zu kultivieren.
Auf sehr warmen und/oder vollsonnigen Standorten leidet die Vitalität etwas. Ausreichend Bodenfeuchtigkeit kompensiert das aber ganz gut.
Sorten:
- Abbey Road: 60-70 cm hoch, bräunlich-rot-violette Blütenstände
- Clarret: 40-50 cm hoch, kräftige und gedeckt purpur-rote Blütenstände
- Dark Shiny Eyes: 50-60 cm hoch, leuchtend purpur-roet Blütenstände mit silberweißer Mitte
- Florence: 40-60 cm hoch, blass-rosa-violett-lavendelblaue Blüte
- Elmblut: weinrot, Höhe 40 cm
- Princesse Sturdza: 50-60 cm hoch, silbrig-weiße, sehr große Dolden mit grünlichen Blütenblattspitzen
- Rosensinfonie: rosa, Höhe 40-50 cm
- Rubra: bordeaux-rosa, 40-50 cm hoch
- Star of Billion: 70-80 cm hoch, silbrig-grünlich-weiße Dolden mit grünen Blütenblattspitzen