Astilboides tabularis // Tafelblatt, Nadelblattspiere

Familie Saxifragaceae, Steinbrechgewächse
Pflanzen pro qm 5.00
Wikipedia Astilboides tabularis
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Astilboides tabularis

Das Tafelblatt wächst in schattigen, regenreichen, luftfeuchten Schluchten, entlang von Waldbächen und an Hangwäldern Nord-Chinas und Nordkoreas.

Es besiedelt humos-nahrhafte, sickerfrische bis feuchte, aber keinesfalls staufeuchte Böden. Die Substrate sind bevorzugt schwach sauer bis sauer.

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Astilboides tabularis meidet stauende Nässe, auch wenn es auf diesem Bild anders wirkt.

Beschreibung
Astilboides tabularis ist eine sommergrüne, horstige Staude. Sie erreicht mit den Jahren bis zu 60 cm Höhe, in Blüte auch bis 100 cm. Der Wurzelstock breitet sich sehr langsam kriechend aus.

Charakteristisch sind die sehr großen, runden, im Durchmesser bis zu 50 cm messenden Blätter. Im Juni erheben sich weiße Blütenrispen über die Blätter.

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Farne und Rhododendren sind beliebte Begleiter.

Verwendungshinweise
Das Tafelblatt ist zuvorderst eine Attraktion aufgrund seiner mächtigen Blätter und urwüchsigen Kraft, die vitale Exemplare mit den Jahren verströmen können. Die weißen Blütenwolken sind zwar auch nicht zu unterschätzen, sind aber eigentlich nur das Sahnehäubchen auf dem Gesamtkunstwerk. Leider entwickelt es sich nicht zuverlässig so vital wie angedacht.

Astilboides tabularis erfreut sich in repräsentativen, sehr gut gepflegten Parkanlagen einiger Beliebtheit, ansonsten wird sie nur selten verwendet.

Sie ist eine ideale Besetzung für exotisch-urwaldartige Athmospären unter alten Bäumen, an verschatteten Gewässerufern oder zusammen mit Farnen und Waldstauden am schattig-feuchten Gehölzrand.

Prinzipiell lassen sich auch in großen Pflanzgefäßen attraktive Bilder herstellen. Für vitale und optisch überzeugende Ergebnisse sollte der Wurzelballen aber nicht gänzlich durchfrieren.



Zusammen mit Pfauenradfarn (Adiantum pedatum) und Funkien lässt das Tafelblatt hier eine überzeugende Wald-Krautschicht entstehen. Natürlich nur mit regelmäßiger Bewässerung.

Kultur
Ob die Art an einem Standort vital ist oder kümmert ist nicht zuverlässig zu prognostizieren. V.a. Exemplare, die sich nicht ganz wohl fühlen, werden zudem intensiv von Blattschädlingen heimgesucht. Generell wirken sich Luftrockenheit, trockenfallendes Substrat und ausgedehnte Phasen direkter Mittagssonneg negativ auf die Vitalität aus. Vermutlich tragen auch kalkreiche Substrate zu kümmerlichen Ergebnissen bei.

Eine erfolgreiche Kultur wird wahrscheinlicher auf dauerfrischen oder feuchten Standorten im lichten, ausgeprägt luftfeuchten Schatten von Bäumen, an Gewässerufern außerhalb der Staunässezone oder absonnig an Mauern und Gebäudeteilen.

Das Tafelblatt benötigt einige Jahre, um sich zu etablieren und seine volle Wirkung zu entfalten. Er ist in dieser Phase auf regelmäßige gärtnerische Betreuung zur Freistellung von Konkurrenzstauden angewiesen. Eine Verwendung kommt daher nur in intensiv gepflegten, repräsentativen Anlagen in Frage - auch wenn etablierte Exemplare dann auf geeigneten Standorten pflegeleicht sind. Die Verwendung von bereits älteren Qualitäten in 3-l-Containern ist oft eine gute Entscheidung.

Die Art ist etwas frostempfindlich, es empfehlen sich windgeschützte Lagen mit geringer Wärmeabstrahlung (z.B. durch Überschirmung mit Baumkronen). In rauhen Lagen sind auch Laubdecken erwägenswert. Wenn möglich sollte hier auch die Frühjahrspflanzung bevorzugt werden.

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Die Blüte ist nicht das Hauptargument, aber auch nicht zu verachten.

Bilder