Tripolium pannonicum (Aster tripolium) // Strand-Aster
Beschreibung
Naturstandort von Tripolium pannonicum (Aster tripolium)
Die Strand-Aster ist praktisch in ganz Eurasien verbreitet. In Europa fehlt sie nur in Ländern ohne Meeresküsten und nennenswerte Binnensalzstellen wie der Schweiz oder Teilen des Balkans.
In Deutschland kommt sie vorrangig an der Nord- und Ostseeküste im Einflussbereich des Tidewassers in nassen, regelmäßig überschwemmten Salzwiesen vor. Im Inland tritt die Strand-Aster an feuchten bis nassen Binnensalzstellen oder anthropogenen Salzstandorten auf. Sie neigt hier zur Ausbildung individuenreicher Massenbestände.

Tripolium pannonicum in einem angelegten Salz-Sumpf.
Neben den meist hohen Salzkonzentrationen sind die Standorte durch relativ hohe Basen- und Stickstoffgehalte und (voll-)sonnige Lagen geprägt. Sie ist nicht an feuchte oder nasse Bedingungen gebunden, ihr genügen auch frische oder mäßig trockene Standorte.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (6) Kontinentalität (-) Feuchte (-) Reaktion (7) Stickstoff (7)
Beschreibung
Tripolium pannonicum ist eine sommergrüne, horstige Staude von 60 bis 100 (120) cm Höhe. Die salzspeichernden Blätter sind leicht fleischig verdickt.
Die hell-blau-violetten Blüten stehen in Doldentrauben und erscheinen ab Ende Juli bis Anfang/Mitte September.
Die Art wird im Handel meist noch unter Aster tripolium geführt.
Verwendungshinweise
Am glaubwürdigsten ist die Strand-Aster für feuchte, salzhaltige Gewässerufer verwendbar. Sicherlich ein in der Gartenkultur praktisch nicht vorkommender Sonderfall. Natürliche Salzsümpfe sind zudem nicht gesegnet mit gartenwürdigen Begleitern. Ausnahmen sind neben der Strand-Aster v.a. der Echte Eibisch und - hinsichtlich der Verwendungswürdigkeit mit deutlichen Abstrichen - das Schilf.
Die eigentlich wirklich aparte Strand-Aster ist nur sehr selten im Handel erhältlich. Salzgehalt ist aber keine zwingende Voraussetzung, sodass eine Kombination mit nicht zu konkurrenzstarken Partnern für übliche Feuchtstellen und Gewässerufer öfter in Betracht gezogen werden könnte.
Da die Blätter als mild-aromatische Salatbeilage gegessen werden können, kommt auch eine Verwendung im Kräutergarten in Frage. Hier kommt ihr zugute, dass sie auch klaglos mit Trockenstress umgehen kann, den v.a. die mediterranen Klassiker wie Rosmarin oder Echter Salbei einfordern.
Kultur
Die Strand-Aster kann auch auf salzfreien Substraten kultiviert werden, ist hier aber weniger konkurrenzfähig. Ihr hoher Lichtbedarf macht sie v.a. auf feucht-nahrhaften Standorten anfällig für die Verdrängung durch kräftige Hochstauden.
Salzfreie Substrate müssen dagegen nicht feucht oder nass sein.
Attribute
Lebensform |
Stauden/Gräser/Farne |
Blütenfarbe |
Blütezeit |
Blattfärbung |
Staude Blütenstauden/-Kräuter
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horstartig 60-100 cm Höhe
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violett hell-blau
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August
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dunkel-grün
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Geniessbarkeit/Giftwirkung |
Duft |
Wasserhaushalt |
Lichtansprüche |
Bodenansprüche |
ungiftig essbar
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unbedeutend
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frisch wechselfeucht nass feucht
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vollsonnig sonnig
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stark kalk-/basenreich mäßig kalk-/basenreich ph-neutral salzhaltig (lehmiger/humoser) Sand durchlässiger Lehm Lehm Ton humos poröser Schotter kalk-/basenreich
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Nährstoffversorgung (N + P) |
Klima/Frostsicherheit |
Herkunft |
BEWERTUNGEN |
Gewässer/Gewässerrand |
mittlere Böden reiche Böden
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sehr wintermilde Lage Normal- bis winterrauhe Lage frostarme Lage ausgeprägte Warmlage luftfeuchte und/oder kühle Lagen gemäßigte Klimate wintermilde Lage Warmlagen
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Europa Tiefland Nordeuropa Mitteleuropa Osteuropa/Kaukasus Asien Sibirien Zentral-Asien
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gut Mittel Gruppen-Verbands-Pflanze verträglich
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Stillgewässer Mesotroph Nährstoffreich
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Wiesen |
Einsatzbereich |
Handelsgängigkeit |
Belaubung |
Lebensbereich |
Nasswiesen
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Ländlicher Garten Repräsentative Gärten Wassergarten Insektenweide
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Raritäten/Saatgut
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sommergrün
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Wasserrand/Sumpf
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