Aster amellus // Berg-Aster, Kalk-Aster
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Aster amellus
Die Berg-Aster kommt auf kalk- und skelettreichen Böden von Süd-Frankreich über die Gebirgsregionen fast ganz Mittel- und Osteuropas bis zum Kaukasus sowie die Türkei vor. Aster amellus tritt hier von den Tallagen bis in die alpinen Stufen auf (Karte der europäischen Verbreitung).
In Deutschland ist die wärmeliebende Berg-Aster in den kontinental geprägten Teilen der Alpen und der Mittelgebirge relativ weit verbreitet. Die isolierten Vorkommen an den brandenburgischen Oderhängen sind dagegen stark zurückgegangen.
Eigentlich gab es keinen zwingenden Grund, die Wildform gärtnerisch zu verbessern. Dennoch wird die Art praktisch nur in einer der vielen Sorten verwendet.
Aster amellus kommt nur in vollsonnigen bis sonnigen Lagen vor. Die gut durchlässigen, stark kalkreichen und stickstoffarmen Böden trocknen aufgrund der Wasseraufnahmefähigkeit der Gesteinsanteile nie vollständig aus.
Sie ist eine Kennart der Blut-Storchschnabel-Säume und kommt außerdem stetig in Schneeheide-Kiefern-Wäldern und Kalk-Trockenrasen vor.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (6) Kontinentalität (6) Feuchte (4) Reaktion (9) Stickstoff (3)
'Veilchenkönigin' ist eine beliebte und ausgezeichnete Auslese.
Beschreibung
Aster amellus ist eine buschig-horstige, sommergrüne Staude. Sie erreicht gut 40 cm Wuchshöhe.
Die blauen Blüten erscheinen zahlreich von Mitte/Ende Juli bis Ende September.
Die Fruchtstände mit dem beige-farbenen Pappus sind bis weit in den Winter hinein zierend.
Zusammen mit Cordiofontis flexuosa (Aster thomsonii) ist in Europa die Hybride Aster × frikartii entstanden. Diese bildet auffällig große Blüten mit langer Blütezeit und ist in verschiedenen Sorten im Handel.
In Kiesflächen machet sich die Berg-Aster v.a. in der Wildart nahestehenden Auslesen immer sehr stimmig. Hier wurde sie mit Ysop, Woll-Ziest und Flachblättrigem Mannstreu kombiniert.
Verwendungshinweise
Die Berg-Aster ist ein wichtiger Aspekt für nicht zu trockene Felssteppen, Alpinarien und sonnige-warme Staudenfluren vor Gehölzrändern. Diese Naturstandorte sind reich an gartenwürdigen Begleitern wie Berg-Reitgras (Calamagrostis varia), Gemeine Akelei (Aquilegia vulgaris), Berg-Segge (Carex montana), Golddistel (Carlina vulgaris) oder Ästige Graslilie (Anthericum ramosum).
Sie kommt in zahlreichen Sorten in den Handel. Insbesondere die kleinblütigen, feinstrahligen Sorten haben aber viel von ihrem natürlichen Charme verloren und wirken wegen ihrer häufigen Verwendung etwas gewöhnlich. Ihr Einsatzbereich ist im Wesentlichen auf Bauerngärten und Zierrabatten beschränkt.
Aster amellus kann auch gut für die intensive Dachbegrünung auf sonnigen Dächern eingesetzt werden. Bei Substratstärken ab 30 cm kommt sie nach der Etablierung ohne weitere Bewässerung aus.
Aster amellus fügt sich mit zierenden Samenständen über den Winter in den Samenschmuck der Ziergräser wie hier Lampenputzergras und Chinaschilf ein.
Kultur/Pflege von Aster amellus
Auf kalkreich-durchlässigen, stickstoffarmen Rohböden in sehr sonnigen Lagen ist die Art aufgrund ihrer recht guten Trockenheitsverträglichkeit mit vertretbarem Aufwand zu kultivieren.
Verschattung wird nicht lange toleriert.
Ältere Horste können geteilt und dabei revitalisiert werden. Es ist dringend angeraten, dies im Spätwinter/Vorfrühling vorzunehmen. Herbstliche Verpflanzungen werden sehr ungnädig hingenommen bzw. können zum Ausfall führen.
Auf guten, frischen Gartenböden wächst und blüht die Art zwar üppig, ist aber viel kurzlebiger als auf mageren Standorten mit Trockenstress.
'Berggeist' ist eine der Auslesen mit klarem "Rabatten-Charakter". Zentral steht ein Moor-Pfeifengras und rechts die dunklen Blütenstände von Pennisetum alopecuroides var. viridescens.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.
Sorten:(1):
Blue King: sehr gute, sehr widerstandsfähige, vitale Sorte. Sehr reichblütig dunkel-violett II/08-IV/09, Höhe 45-55 cm, sehr standfest,
Breslau: gute, widerstandsfähige, recht vitale Sorte. Sehr Reichblütig blau-violett II/08-IV/09, Höhe 35-45 cm, sehr standfest,
Brilliant: gute, recht widerstandsfähige, vitale Sorte. Sehr Reichblütig violett-rosa IV/08-IV/09 , Höhe 60-70 cm, gut standfest,
Glücksfund: sehr gute, sehr widerstandsfähige, vitale Sorte. Sehr reichblütig blau-violett II/08-I/10, Höhe 50-60 cm, sehr standfest,
Grunder: sehr gute, recht widerstandsfähige, recht vitale Sorte. Sehr reichblütig blau-violett IV/08-I/10, Höhe 70-80 cm, gut standfest,
Lady Hindlip: entbehrliche, widerstandsfähige, recht vitale Sorte. Sehr Reichblütig hell-rosa-lila II/08-I/10, Höhe 45-55 cm, sehr standfest,
Mira: sehr gute, sehr widerstandsfähige, recht vitale Sorte. Sehr reichblütig blau-violett IV/08-I/10, Höhe 50-60 cm, gut standfest,
Rosa Erfüllung: gute, widerstandsfähige, recht vitale Sorte. Sehr reichblütig violett-rosa II/08-I/10, Höhe 40-50 cm, sehr standfest,
Silbersee: gute, widerstandsfähige, recht vitale Sorte. Sehr reichblütig hell-fliederfarben IV/07 -I/09, Höhe 55-65 cm, sehr standfest,
Sonora: gute, widerstandsfähige, vitale Sorte. Sehr reichblütig blau-violett I/09 -I/10, Höhe 60-70 cm, sehr standfest,
Sternenkugel: sehr gute, widerstandsfähige, vitale Sorte. Sehr reichblütig fliederfarben I/09 -I/10, Höhe 45-55 cm, sehr standfest,
Veilchenkönigin: ausgezeichnete Sorte, blüht dunkel-violett in I/09-II/10, sehr standfest
(1) Auf Basis der Ergebnisse der Sortimentssichtung der Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan
Sonstige handelsgängige Sorten:
Blütendecke: hell-violett-blau, Höhe 40-50 cm
Dr. Otto Petschek: entbehliche Sorte, blau-violett, Höhe 50 cm,
Kobold: entbehrliche Sorte, violett-blau, Höhe 40 cm
Rudolf Goethe: relativ sortenecht versamende Auslese, violett-blau, Höhe 50 cm