Aster alpinus // Frühlings-Aster, Alpen-Aster
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Aster alpinus
Die Frühlings-Aster kommt in den Gebirgsregionen Süd-Europas bis zu den Alpen und nach Osten über den Balkan bis in den Norden Chinas und Russlands Fernen Osten vor. In Nordamerika ist sie in lska, Süd-Ost-Kanada und Teilen der Rocky Mountains heimisch.
In Deutschland gibt es außerdem isolierte Reliktvorkommen im Harz und im Thüringer Wald. In der Schweiz ist sie im gesamten Alpenraum häufig. ImJura gibt es Einzelvorkommen und im Mittellnd fehlt sie.
In alpinen Höhenlagen trocknen selbst Standorte wie dieser Kalk-Felskopf aufgrund der hohen Niederschlagsraten nur im Hochsommer ab.
Die Alpen-Aster besiedelt von den Tallagen bis in die alpine Höhenlage vollsonnige, frische, basenreichere und sehr stickstoffarme Kalkfelsböden.
Sie ist eine Kennart der alpinen, windgepeitschten Nacktriedrasen, die sich auf dünnen Rohhumusdecken über Kalkfels-Gesteinen einstellen. Daneben findet man sie auch in
Blaugras-Halden.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (9) Temperatur (2) Kontinentalität (5) Feuchte (5) Reaktion (7) Stickstoff (2)
Beschreibung
Aster alpinus ist eine sommergrüne, horstige Staude von 15 bis 25 cm Wuchshöhe.
Die hell violett-blauen Blüten erscheinen im Mai/Juni. Sie stehen einzeln am Ende eines unverzweigten Blütenstils.
Die Pappus-Samenstände sind prinzipiell zierend, allerdings gehen sie im bunten Sommertreiben der Pflanzflächen unter und halten nicht bis zum Winter.
Verwendungshinweise
Die Alpen-Aster ist eine schöne Art mit relativ lang anhaltendem Blütenflor. Unter den Astern hat sie sowohl was die Blütezeit als auch den Habitus betrifft eine recht eigenständige Charakteristik.
Die Art kommt v.a. in Verbindung mit Felsen in Alpinarien oder in Kiesgärten zur Geltung.
Die natürlichen Nacktriede sind zwar artenreich, aber nur wenige Vertreter haben es in die Gatenkultur geschafft. Gute Partner in naturalistischen Alpinarien sind z.B. Immergrünes Felsenblümchen, Weiße Silberwurz,
Alpen-Edelweiß oder das Alpen-Hornkraut.
Große Blüten auf zarter Gestalt kennzeichnen die Alpen-Aster.
Kultur/Pflege von Aster alpinus
Aster alpinus benötigt kalkreiche, gut durchlässige aber nicht alzu lange austrocknende Standorte in vollsonniger bis sonniger Lage.
Insbesondere auf nahrhafteren Böden ist die niedrige, lichtliebende Art anderen Blütenstauden und Wildkräutern unterlegen und ist hier nur mit entsprechendem Pflegebedarf zu kultivieren. Aber selbst auf armen Standorten ist eine Kultur nur in sehr gut unterhaltenen Anlagen erfolgsversprechend. Immerhin gedeiht sie zuverlässig, wenn man sich kümmert.
Saatgut keimt bei gleichmäßiger Feuchte und Temperaturen um 20 Grad innerhalb von zwei Wochen willig. Ein vorhergehender Kälteimpuls ist nicht notwendig.
Sorten:
Albus: gut, sehr widerstandsfähig, recht vital, sehr reichblütig rein-weiß mit guter Fernwirkung I/05-II/06, 25 cm Höhe, sortenecht versamend
Dunkle Schöne: gut, sehr widerstandsfähig, recht vital, reichblütig violett I/05-II/06, 25 cm Höhe, sortenecht versamend
Goliath: gut, sehr widerstandsfähig, recht vital, sehr reichblütig lila I/05-II/06, 30 cm Höhe, sortenecht versamend
Happy End: gut, sehr widerstandsfähig, recht vital, reichblütig violett I/05-II/06, 35 cm Höhe, sortenecht versamend
Pinky: kräftig rosa I/05-II/06, 30 cm Höhe, sortenecht versamend
Sabine: sehr gut, sehr widerstandfähige, sehr vitale Sorte, sehr reichblütig violett, gefüllte, anemonenartige Blüten in I/05-IV/06. Der natürliche Habitus ist aber abhanden gekommen, daher nur für Rabatten zu verwenden. Höhe bis 30 cm
Auf Basis der Ergebnisse der Sortimentssichtung des Arbeitskreis Staudensichtung: FETT = ausgezeichnete Sorten, UNTERSTRICHEN = sehr gute Sorten.