Asplenium trichomanes // Braunstieliger Streifenfarn
Beschreibung
Naturstandort von Asplenium trichomanes
Der Braunstieliger Streifenfarn hat ein ausgesprochen weitreichendes Verbreitungsgebiet und kommt von Süd- bis Mitteleuropa bis in die Himalaya-Region, in weiten Teilen der USA und Nord-Mexikos, in Süd-Afrika und Teilen Australiens und Neuseelands vor.
Im mediterranen Raum ist Asplenium trichomanes in fast jeder älteren Natursteinmauer zu finden und ist auch im südlichen Mitteleuropa und Deutschland in Mauern und natürlichen Steilwänden der collinen bis alpinen Stufe häufig. Im Norddeutschen Tiefland ist die Art nur noch sehr zerstreut anzutreffen und deutlich im Rückgang befindlich. Hier war sie allerding schon immer selten.
In dieser Mauer des Kloster Andechs teilen sich Streifenfarn, Mauer-Zimbelkraut und Campanula rotundifolia" target="_blank">Zwerg-Glockenblume den kargen Lebensraum mit Lebermoosen.
In Mitteleuropa besiedelt der Braunstielige Streifenfarn Mauer- und Felsfugen-Gesellschaften sowohl auf Kalk- als auch Silikat-Gestein in licht halbschattigen bis licht schattigen Lagen auf stickstoffarmen, frischen Substraten.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (5) Temperatur (-) Kontinentalität (3) Feuchte (5) Reaktion (-) Stickstoff (3)
Ein kleiner Vorsprung im Mauerwerk genügt, um den Sporen von Asplenium trichomanes günstige Startbedingungen zu liefern.
Beschreibung
Asplenium trichomanes ist ein immergrüner, horstiger Farn. An einer drahtigen, dunkel-braunen Mittelrippe stehen kleine, rundliche Fiederblättchen.
Er erreicht Wuchshöhen von 15 bis 20 cm.
Die Systematik der Asplenium-trichomanes-Sippe ist noch nicht durchdrungen Es gibt ungeklärte Unterarten und Hybridisierungen zwischen diesen Unterarten.
Im Garten entstehen unter den meist weniger stressbetonten Kulturbedingungen oft sehr buschige Exemplare.
Verwendungshinweise
Der Braunstielige Streifenfarn ist ein zierlicher, sehr ansprechender Farn mit hohem Wiedererkennungswert.
Im Rahmen detailreicher Pflanzkonzepte für halbschattige bis schattige Fels- und Mauerstandorte ist er immer eine gute Option. Idealerweise wird er in größeren Gruppen verwendet oder bildet gar die Matrix in solchen Sonderstrukturen.
Kombinationen mit anderen Mauerfarnen wie Milzfarn oder Mauerraute ergeben abwechslungsreiche, ganzährig subtil reizvolle Bilder für den aufmerksamen Betrachter.
Vom hinterliegenden Erdreich frisch gehaltene, höhere Trockenmauern und vorrangig vertikale Fels-Spalten in Alpinarien sind das ideale Refugium für die Art.
Gemörtelte Mauern lassen sich nicht künstlich begründen, sondern müssen mit einer Menge Glück von alleine entstehen.
Kultur
In engen Spaltensystemen ist die Art pflegeleicht und auch die Etablierung gelingt trotz der erschwerten Bedingungen in vertikalen Felswänden und Trockenmauern recht sicher.
Am Naturstandort beobachtet man den Streifenfarn auch oft an gemauerten Wänden. Diese exemplare haben sich aber aus Sporen dort angesiedelt, ein Prozess, der sich vom Gärtner nicht wirklich steuern lässt. Eine Bepflanzung von Mauern mit gemörtelten Fugen ist nicht möglich.
Nach der Etablierung übersteht die Art Trockenphasen unbeschadet, wird allerding durch das Einrollen der Wedel etwas unansehnlich. Beim nächsten Regenguss ändert sich dies aber rasch wieder.