Artemisia maritima // Strand-Beifuß

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Artemisia maritima
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Artemisia maritima

Der Strand-Beifuß besiedelt die Atlantikküsten von Frankreich bis in den Norden Skandinaviens und den Nord-Westen Russlands. In Deutschland tritt er in mehreren Unterarten in vollsonnigen Salzwiesen der Küsten von Nord- und Ostsee auf.

Artemisia maritima ist eine Kennart der salztoleranten, frischen, zeitweise aber auch abtrocknenden Strand-Beifuß-Gesellschaft entlang der Priele und Gräben. Die Böden sind nahrhafte, oft schlickige Sandböden bis hin zu tonigen Ablagerungen.

Vereinzelt kommt Artemisia maritima auch an Binnensalzstellen vor und in der Unterart Artemisia maritima ssp. salina sogar gelegentlich in Eselsdistel-Fluren auf feinerdereich-schottrigen Substraten.

Interessanterweise ist die Art insgesamt nicht an basenreiche Substrate gebunden sondern verhält sich diesbezüglich sehr tolerant.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (6)  Kontinentalität (-)  Feuchte (5)  Reaktion (-)  Stickstoff (7)

Prächtiges Exemplar in einer nachgebildeten Salzwiese

Beschreibung
Artemisia maritima ist eine wintergrüne, durch sich bei Bodenkontakt bewurzelnde Triebe langsam flächige Bestände bildende Staude mit verholzender Basis. Sie erreicht Wuchshöhen von 30 bis 60cm, auf stickstoffreichen, frischen Böden auch bis 80 cm.

Das fein gefiederte Laub ist silbrig mit nur ganz leichtem Grüstich. Die Blüte im Jui/August hebt sich farblich nicht vom Laub ab, weicht aber strukturell ab.

Die gesamte Pflanze verströmt einen aromatischen Duft. Sie ist geschmacklich etwas milder als die meisten anderen Beifuße und kann auch als frische Gewürzbeilage verwendet werden.

Ähnlich ist die nur eingeschränkt winterharte Artemisia x arborescens 'Powis Castle'.

Verwendungshinweise
Die Art ist im Online-Handel mit etwas Engagement zu beziehen. Gärtnerisch ist sie eine interessante Option nicht nur für Sonderfälle wie Salzrasen oder Weißdünen.

Sie wäre auch eine aparte Bereicherung von steppenartigen oder sogar mediterranen  Situationen auf mehr oder weniger nahrhaften Böden. Hierfür gibt es z.B. mit Artimisia ludoviciana allerdings eine sehr ansprechende, wesentlich leichter zu beziehende Alternativen unter den Beifüßen.

Wobei Artemisia maritima mit dem gefiederten Laub eigentlich den schöneren Habitus ausbildet und auch auf nahrhafteren Böden besser standfest ist. Auch die Winterstruktur ist überzeugender als bei den übrigen, mehr oder weniger sommergrünen Beifüßen.

Sehr passend ist der Strand-Beifuß selbstredend auch in Kräuterbeeten - sowohl in solchen, die vorrangig zieren sollen, als auch in echten Nutzgärten.

Schöne Situationen lassen sich auch in größeren Pflanzgefäßen erzielen, vorzugsweise in Mischbepflanzungen.


Exemplar mit recht grober Blatt-Textur kurz vor der Blüte.

Kultur
Auf vollsonnigen Standorten ist die Art robust und durchsetzungsfähig. Allerdings muss man darauf achten, dass durch höhere oder auch nur gleichhohe Konkurenten keine Verschattung eintritt. Idealerweise wählt man daher gleich Kombinationen mit niedrigen Begleitpflanzen. Will man mittelhohe Partner einbinden, müssen diese so angeordnet werden, dass sie möglichst wenig Schatten auf den Strand-Beifuß fallen lassen.

An die Bodenbeschaffenheit werden im Grunde keine Anforderungen gestellt. Reine Sandböden sind ebenso gut geeignet wie anlehmige Gartenböden. Selbst auf stickstoffarmen Substraten wirkt die Art nicht kümmerlich. Salzkonzentrationen im Boden sind nicht erforderlich.

Auch die üblichen sommerlichen Trockenphasen beeindrucken den Strand-Beifuß nicht. Nur echte Dürrephasen mindern die Vitalität. Stark wechselnde Feuchte, sogar kurzzeitige Nässe sind unproblematisch.

Man kann die Art auch gut durch gelegentlichen Rückschnitt zu kompakten Wuchsformen erziehen.

Die Vermehrung erfolgt am einfachsten und effektivsten vegetativ. Dazu kann man selbstbewurzelte, am Boden aufliegende Triebe abtrennen oder halbausgreifte Stecklinge bewurzeln lassen.


Schon in halbschattigen Lagen tritt Kümmerwuchs ein.

Bilder















Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütezeit Blattfärbung Geniessbarkeit/Giftwirkung
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
Strauch
Halb-/Zwergstrauch
bodendeckend
horstartig
30-60 cm Höhe
Juli
silbrig
ungiftig
essbar
Heil-/Gewürzpflanze
Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P)
ausgeprägt
mäßig trocken
frisch
wechselfeucht
sommertrocken
feucht
vollsonnig
sonnig
stark kalk-/basenreich
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
salzhaltig
(lehmiger/humoser) Sand
durchlässiger Lehm
Lehm
humos
poröser Schotter
keine Bodenverdichtung
kalk-/basenreich
arme Böden
mittlere Böden
reiche Böden
Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Trockenrasen Staudenfluren
frostfreie Lage
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
ausgeprägte Warmlage
hitzeanfällige Lage
gemäßigte Klimate
subtropische Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
Tiefland
Nordeuropa
Mitteleuropa
Südeuropa
sehr gut
Mittel
Gruppen-Verbands-Pflanze
strukturbildende Matrixpflanze
verträglich
Dünen
Staudenfluren trockenwarmer Standorte
Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
Ländlicher Garten
Mediterraner Garten
Terrassen-/Balkongarten
Repräsentative Gärten
Steppenpflanzung
für Pflanzgefäße geeignet
Rabatte
Nebensortiment
winter-/immergrün
Gehölzrand/Staudenfluren