Arrhenatherum elatius // Glatthafer, Französisches Raygras

Familie Poaceae, Süßgräser
Pflanzen pro qm 6.00
Wikipedia Arrhenatherum elatius
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Arrhenatherum elatius:

Der Glatthafer kommt in ganz Europa bis in den Nahen Osten und Zentral-Asien von den Tiefebenen bis in montane Höhenlagen vor. In Nordamerika, dem gemäßigten Südamerika, weiten Teilen Australiens, in Korea und Japan ist Arrhenatherum elatius eingebürgert.

In Deutschland in der Schweiz ist die Art in allen Naturräumen vertreten.

Arrhenatherum elatius neigt zur Dominanz in ein- bis zweischürigen Wiesen.

Arrhenatherum elatius ist ein bestimmendes, charakteristisches Element extensiver Mähwiesen, mäßig-trockener bis frischer, mäßig nährstoffreicher, meist basenreicher und (voll-)sonniger Standorte.

Auch in gelegentlich gemähten, halb-ruderalen Staudensäumen sonniger Standorte fehlt es nur selten. In den Berglagen bringt es sich sogar in relativ trockene, bewegte, vom Silberhaarigem Raugras geprägte Kalkschutthänge ein.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (8)  Temperatur (5)  Kontinentalität (3)  Feuchte (5)  Reaktion (7)  Stickstoff (7)


Zur Samenreife sind die Samenstände von Arrhenatherum elatius bogig überhängend.

Beschreibung
Arrhenatherum elatius ist ein sommergrünes, durch Ausläufer locker horstiges bis rasenbildendes Gras. Es erreicht Wuchshöhen von 40 bis 50 cm, in Blüte bis 120 cm. Auf eutrophierten Böden kann es auch bis zu 150 cm hoch werden.

Die Blütenrispen erscheinen im Mai Juni, bei einer Mahd Ende Juni erscheint meist eine Nachblüte im August/September. Die Samenstände verfallen relativ rasch, übrig bleiben nur die strohigen Stile.

Verwendungshinweise
Der Glatthafer wird nur als Saatgut gehandelt und spielt als Bestandteil von Saatgutmischungen für Landschaftsrasen eine große Rolle.

Die bogig überhängenden, fahnenartigen Blüten- und Samenstände sowie das straff aufrechte Verfallsstadium der Samenstände sind zwar einigermaßen ansprechend, jedoch nicht dauerhaft. Es gibt zahlreiche bessere Alternativen unter den Ziergräsern. Man sollte sich dieses versamungsfreudige Gras nicht ohne Not in den Garten holen bzw. nur dort verwenden, wo es ohnehin schon seinen Weg gefunden hat.


Nach dem Samenfall richten sich die leeren Fruchtstände straff auf und halten sich nur noch einige Wochen. Die Kombination mit den rostroten Samenständen von Rumex acetosa ist in Natura öfter zu bestaunen.

Gärtnerisch ist die Wildform höchstens von gewisser Relevanz als Bestandsbildner in blütenreichen, ein- bis zweischürigen Salbei-Glatthafer-Wiesen in sehr großflächigen Anlagen auf mesotrophen, basenreicheren und sonnigen Standorten.

Die etwas nahrhafteren Möhren-Glatthaferwiesen sind ebenfalls mit einigen gartenwürdigen Wiesenarten wie Galium album, Achillea millefolium, Geranium pratense, Pastinaca sativa, Heracleum sphondylium oder Centaurea jacea gesegnet. 

Es gibt zwar mit Arrhenatherum elatius ssp. bulbosum 'Variegatum' eine panaschierte Form mit kultivierter Erscheinung. Auch hier gibt es aber mit Calamagrostis x acutiflora 'Overdam' eine attraktive, vitalere Alternative, die noch dazu mit hervorragender Winterstruktur aufwarten kann.


Arrhenatherum elatius ssp. bulbosum 'Variegatum' ist die gartenwürdigste Form des Glatthafers. Allerdings ist sie etwas schwächlich und kann auch hinsichtlich der Winterstruktur mit den hervorragenden panaschierten Sorten des Garten-Reitgrases in keiner Weise konkurrieren

Kultur
Bei Nährstoffüberangebot verdrängt der Glatthafer übrige Wiesenstauden, das Mähgut sollte daher entfernt werden, um die Standorte längerfristig auszuhagern bzw. stickstoffärmer zu halten.

Der Glatthafer ist unter allen nicht zu extremen, sonnigen Standortbedingungen vollkommen pflegefrei. Selbst zwischen dem kampfstarken Calamagrostis epigejos kann es sich einnischen. Arrhenatherum elatius versamt sich willig bzw. meist sogar über die Grenze zur Lästigkeit hinaus.

Sorten:
  • ssp. bulbosum 'Variegatum': Laub mit kräftigem weißem Rand, mit knollig verdickten Rhizomen, dicht breit-horstiger Wuchs, bis 50 cm hoch, im Sommerhalbjahr sehr attraktiv aber ohne nennenswerte Winterstruktur, wenig bis mäßig vital
  • Bilder



























    ssp. bulbosum 'Variegatum'



    ssp. bulbosum 'Variegatum'



    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Gras
    flächendeckend
    30-60 cm Höhe
    60-100 cm Höhe
    100-150 cm Höhe
    grün
    gelblich-grün
    Juni
    grün
    weiß
    panaschiert
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P)
    ungiftig
    mäßig trocken
    frisch
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    stark kalk-/basenreich
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    humos
    poröser Schotter
    kalk-/basenreich
    arme Böden
    mittlere Böden
    reiche Böden
    Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Wiesen Staudenfluren
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Ozeanischer Verbreitungsschwerpunkt
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    alpin
    Nordeuropa
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    Asien
    Sibirien
    Zentral-Asien
    Kleinasien
    befriedigend
    Sehr gering
    aspektbildender Flächenfüller
    Frischwiesen
    Staudenfluren frischer, nährstoffreicher Standorte
    Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Wiese/Prärie
    Nebensortiment
    sommergrün
    Wiesen
    Gehölzrand/Staudenfluren