Aronia melanocarpa // Kahle Apfelbeere
Beschreibung
Naturstandort von Aronia melanocarpa
Die Kahle Apfelbeere ist mit Ausnahme der Golfküste in der gesamten Osthälfte der USA und Kanadas verbreitet. Der Verbreitungsschwerpunkt liegt in der Region um die Großen Seen. Weiter südlich hat Aronia melanocarpa noch Vorkommen in der montanen Höhenstufe der Appalachen.
Sie kommt überwiegend in frischen bis feuchten, lichten Waldrändern aller Art vor, besiedelt aber auch mäßig trockene (Heide-)Gebüsche, Schlagfluren und Steilufer in einer recht breiten Amplitude von Standortparametern.
Bevorzugt werden stickstoff- und basenärmere, gerne bodensaure, sandige Lehm- oder lehmige Sandböden.
Aronia melanocarpa spielt sich nur im Herbst in den Vordergrund.
Beschreibung
Die Kahle Apfelbeere ist ein sommergrüner, eher trägwüchsiger Strauch und erreicht 1,5 bis 2 m Wuchshöhe bei etwas größerer Breite. Er neigt mit zunehmendem Alter etwas zur Ausbildung von Ausläufern und kann dann langsam kleine Gebüsche bilden.
Die weißen Blüten stehen in kleinen Schirmrispen und erscheinen im Mai und duften etwas unangenehm. Die schwarzen, glänzenden Früchte werden zu Gelee/Marmelade und Säften verarbeitet. Sie fallen recht bald nach der Samenreife bzw. vertrocknen, wenn sie nicht vorher von Vögeln und Insekten verzehrt werden.
Die Herbstfärbung entwickelt sich früh im September von leuchtend Orangerot über Weinrot zu Braunrot.
Hier hält sich ein Exemplar sehr tapfer zwischen dem expansiven Land-Reitgras Land-Reitgras und beide zusammen erschaffen ein naturhaft-dynamisches Bild.
Verwendungshinweise
Aronia melanocarpa ist ein anspruchsloser, die meiste Zeit des Jahres sehr unauffälliger Strauch mit sparrigem Wuchs. Es besteht eine deutliche optische Nähe zu den inflationär im Abstandsgrün verwendeten Zwergmispeln (Cotoneaster spec.). Allerdings ist die Herbstfärbung der Apfelbeere Jahr für Jahr spektakulär.
In öffentlichen Grünanlagen ist sie eine Alternative zum Standard-Strauchprogramm. In anspruchsvollen Privatgärten hat sie v.a. als Obstgehölz ihre unbestrittene Einsatzberechtigung. Als Obstgehölze werden vielfach hybride Apfebeeren (Aronia x prunifolia) verwendet, die etwas größere und länger haftende Früchte entwickeln.
Als kleiner, meist veredelter Hochstamm ist die Aronie für Innenhöfe und Spielplätze geeignet. Aufgrund der sehr geringen Größe wirken solche Hochstämme aber selten überzeugend.
Der Wuchs ist luftig und wenig definiert.
Kultur
Als Obststrauch sind Aronien selbstbefruchtend, Fremdbestäubung mit einer anderen Sorte (d.h. von einem anderen Klon) bringt allerdings bessere Fruchtansätze. Da ein Strauch kaum für eine ergiebige Ernte ausreichend ist, werden aber ohnehin meist mehrere Exemplare zu pflanzen sein.
Sie sollten voll-sonnig stehen, damit ausreichend Fruchtzucker gebildet wird. Aronien gedeihen aber auch noch im Halbschatten befriedigend.
Längere Trockenphasen mindern die Vitalität. Bezüglich der Bodeneigenschaften ist die Art ansonsten tolerant, entwickelt sich auf kalkarmen, eher sauren Böden aber vitaler.
Früchte der Wildart müssen rasch nach der Reife beerntet werden.
Sorten:
Hugin: reich-früchtig, säuerlich, Fruchtreife Anfang August, orange-rote Herbstfärbung (Aronia x prunifolia)
Nero: reich-früchtig, säuerlich, Fruchtreife Mitte August, rot-brauner Laubaustrieb, rote Herbstfärbung (Aronia x prunifolia)
Viking: reich-früchtig, säuerlich, Fruchtreife Mitte August, rote Herbstfärbung (Aronia x prunifolia)