Arnica montana // Echte Arnika, Berg-Wohlverleih

Familie Asteraceae, Korbblütler
Pflanzen pro qm 25.00
Wikipedia Arnica montana
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Arnica montana

Die Echte Arnika ist von den Pyrenäen bis in das südliche Skandinavien verbreitet. Nach Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis zum Balkan und nach Polen.

Arnica montana kommt vorrangig in Gebirgsregionen bis in die alpine Stufe vor, hat aber auch seltene Tieflandvorkommen. In Deutschland sind die Vorkommen in der Norddeutschen Tiefebene sehr stark zurück gegangen, zerstreute Vorkommen finden sich v.a. noch im westlichen Schleswig-Holstein sowie stark minimiert in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Da auch in den Mittelgebirgen Rückgänge zu verzeichnen sind, gilt die Art als gefährdet.

In der Schweiz ist sie sowohl in den Voralpen als auch in den Alpen und mit Abstrichen im Tessin flächendeckend relativ häufig.

Individuenreicher Bestand von Arnica montana in einer hochmontanen Rinderweide bei Berchtesgarden.

Arnica montana siedelt gesellig in frischen, sehr stickstoffarmen und sauren, humosen Substraten in vollsonnigen Lagen. Sie ist eine Kennart der Borstgras-Rasen und kommt auch in trockeneren Ausprägungen von Magerwiesen auf Niedermoorböden vor.

V.a. in montanen Regionen treten mitunter Massenbestände in extensiven Rinderweiden auf, da die Echte Arnika vom Vieh konsequent gemieden wird.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (9)  Temperatur (4)  Kontinentalität (4)  Feuchte (5)  Reaktion (3)  Stickstoff (2)

Häufiger steht das Berg-Wohlverleih vereinzelt in den Wiesen.

Beschreibung
Das Berg-Wohlverleih ist eine sommergrüne, horstige Staude von 30 bis 40 cm Höhe. In lückigen Rasen bilden sich oft Tochterrosetten.

Die gelben Blüten erscheinen im Flachland ab Anfang Juni, in höheren Lagen bis zu 4 Wochen später. Die Blüten duften aromatisch.

Die Samenstände sind kleine, weißliche Pappusfrüchte. Sie zerfallen rasch und sind nicht sonderlich zierend.

Aus den Blüten werden Salben oder Tinkturen zur äußerlichen Anwendung auf der Haut bei Prellungen, Stauchungen und Muskelschmerzen hergestellt.

Die kugeligen Pappus-Samenstände sind eher unauffällig und kurzlebig.

Verwendungshinweise
Arnica montana ist eine gute, allerdings ansprüchliche Art für naturnahe Wiesen und wiesenhafte Alpinarien auf sauer-humosen, armen und frischen Böden.

Als traditionelle Heilpflanze kann sie auch in Kloster- und Kräutergärten eingesetzt werden.

Auf nahrhaften Böden entwickelt sie keinen natürlichen Habitus und neigt zum Lagern. Unter dem Strich muss man konstatieren, dass es nur sehr wenige Gärten geben wird, in denen die Echte Arnika tatsächlich sinnvoll eingesetzt werden kann.

Wer armen, mehr oder weniger sauren Boden anstehen hat, kann sich am besten an natürlichen Wiesen mit einer Matrix aus Nardus stricta und blühenden Begleitern wie Alchemilla alpina, Antennaria dioica, Meum athamanticum, Centaurea nigra und Stachys officinalis orientieren.

Flachland-Gartenkulturen erinnern oft nur entfernt an die natürliche Wuchsform der Echten Arnika.

Kultur
In vollsonnigen Gebirgslagen kann sie sich in nährstoff- und kalkarmen, möglichst dauerhaft frischen Böden mit einem bis zwei Mahdterminen im Jahr meist sicher und ohne weitere Unterstützung etablieren. Um Nährstoffanreicherungen zu verhindern, muss das Mähgut entfernt werden.

Im Flachland ist die Art weniger dauerhaft und kann oft nicht erhalten werden. Sie ist hier generell sehr pflegeaufwändig. Schon die Herstellung wirklich stickstoffarmer Substrate ist schwierig, Für Neuanlagen kommt im Grunde nur gewaschener Grubenkies in Frage, der aber im Somer zu trockenheitsanfällig ist. Frische, lehmige Böden auszuhagern bedeutet dagegen mehrjährige Vorbereitungszeit.

Eine vegetative Ausbreitung oder Versamung im Bestand ist nur in lückigen Rasen mit offenen Bodenstellen möglich.

Bilder
























Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Blütenstauden/-Kräuter
horstartig
30-60 cm Höhe
gelb
Juni
grün
Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
ungiftig
Heil-/Gewürzpflanze
ausgeprägt
frisch
feucht
vollsonnig
sonnig
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
kalkfrei, sauer
durchlässiger Lehm
humos
organische Böden
poröser Schotter
keine Bodenverdichtung
stark sauer
Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Moore und Sümpfe
sehr arme Böden
arme Böden
mittlere Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
luftfeuchte und/oder kühle Lagen
gemäßigte Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
Tiefland
Mittelgebirge (montan)
alpin
Nordeuropa
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
Osteuropa/Kaukasus
Hügelland (collin)
gut
Hoch
Gruppen-Verbands-Pflanze
aspektbildender Flächenfüller
verträglich
konkurrenzschwach
Niedermoore
Trockenrasen Alpine Felsfluren Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche Einsatzbereich Handelsgängigkeit
Bodensaure Borstgrasrasen
Silikat
Bergheiden
Wacholdergebüsche
Ländlicher Garten
Steingarten/Alpinum
Klostergarten
Duftgarten
Duft ausgeprägt
Wiese/Prärie
Hauptsortiment
Belaubung Lebensbereich
sommergrün
Alpinum
Wiesen
Felssteppen