Naturstandort von Aquilegia coerulea:
Die Rocky-Mountains-Akelei kommt in vier Unterarten von den Tallagen bis in die alpinen Vegetationszonen der Rocky-Mountains vor.
Aquilegia coerulea wächst an sonnigen bis absonnigen Berghängen, in lichten Wäldern und in Bergwiesen.
Die Wuchsorte zeichnen sich oftmals durch Steinschlag aus oder befinden sich in bewegten Schotter-Bahnen bzw. Blockhalden oder auch in Schneisen von Lawinenbahnen. Die kurzlebige, versamungsfreudige Art wird durch die wiederkehrenden Störungen auf diesen Standorten gefördert, da höherwüchsige Stauden und Gehölze zurückgedrängt werden.
Die felsig-schottrigen Substrate sind basenreich, durchlässig aber mit guter Wasserhaltefähigkeit und daher frisch und mäßig nahrhaft. In absonnigen oder halbschattigen Lagen gedeiht die Art auch in mäßig trockenen bzw. sommertrockenen Böden.
Der Wildform sehr nahe kommender Farbschlag
Beschreibung: Die Rocky-Mountains-Akelei ist eine sommergrüne, horstige Staude von 40-50 cm Wuchshöhe. Die Naturformen haben je nach Unterart weiße, bleich-gelbe, blass-blaue bis mittel-blaue Blüten mit weißer Mitte. Die Blütezeit liegt im Mai/Juni.
Die Wildformen sind im Handel nur mit Mühe zu beziehen, es gibt dafür eine Vielzahl von oftmals wüchsigeren (bis zu 80 cm Höhe) Hybridformen in allen erdenklichen Farbvarianten. Eingekreuzt wurden vorrangig die heimische
Aquilegia vulgaris, aber auch
Aquilegia chrysantha und Aquilegia flavescens.
Die Schreibweise "Aquilegia caerulea" wird nur noch selten verwendet.
Verwendungshinweise: Aquilegia coerulea (bzw. ihre Hybridformen) ist sicher die meist verbreitete Akelei in Gärten. Echte Überraschungseffekte kann man mit ihr nur schwer erzielen.
Sie kann traditionsgemäß stimmig in Bauerngärten und wegen ihres romantisierenden Erscheinungsbildes generell in ländlichen Gärten eingesetzt werden.
Kompakte, möglichst blau-weiß blühende Formen, die der Wildart nahe kommen, können auch gut in Alpinarien eingesetzt werden. Zwischen Felsen entfalten sie ein ungewohntes Bild, das ihrem Naturstandort aber sichtbar nahe kommt.
Aufgrund ihrer Kurzlebigkeit muss man ihr trotz der generellen Anspruchslosigkeit etwas Aufmerksamkeit widmen. In den üblichen öffentlichen Grünanlagen geht sie früher oder später verloren.
'Dudszus'
Kultur: Auf frischen, aber durchlässigen Böden in sonniger bis halbschattiger Lage benötigt Aquilegia coerulea kaum Pflege und samt sich reichlich aus. Dabei entstehen meistens diverse Farbvariationen. Hat man verschiedene Auslesen in räumlicher Nähe gepflanzt, intensiviert die Bastardisierung die Farbvarianz nochmals erheblich.
Die einzelnen Individuen sind dabei recht kurzlebig, so dass Aquilegia coerulea nicht sonderlich zur Standorttreue neigt.
Die Rocky-Mountains-Akelei ist als Topfballenware sicher erhältlich. Privatgärtner können auch auf Saatgut zurückgreifen. Die Etablierung ist auch bei Direktaussaat zuverlässig, wenn ausreichend offene Bodenstellen vorhanden sind und die Begleitvegetation nicht zu dominant wächst.
Im Jahr 2020 ist in Norddeutschland erstmals der in Großbritannien schon länger grassierene Falsche Mehltau aufgetreten. Der Pilz stammt ursprünglich aus Süd-Ost-Asien und befällt nur die Gattungen Aquilegia und Semiquilegia. Zeigen sich bräunliche bis graue Verfärbungen und Pilzrasen auf der Blattunterseite, müssen alle betroffenen Pflanzen sowie deren Samen und Keimlinge entsorgt werden. Nach einem Befall sollten für mehrere Jahre keine Akeleien kultiviert werden.
Sorten (handelsgängie Hybridformen):
Alaska: rein-weiß
Blue Star: Blau mit weißer Mitte
Dudszus: rosa überlaufenes Gelb mit gelber Mitte
Florida: einfarbig hell-gelb
Georgia: purpur-rot mit hell-gelber Mitte
Kansas: purpur-rot mit gold-gelber Mitte
Kristall: rein-weiß
Maxi: einfarbig zitronen-gelb, sehr große Blüten, wüchisge, bis 75 cm hohe Auslese
Red Hobbit: purpur-rot mit hell-gelber Mitte, kleinwüchsig (bis 35 cm)
Rotstern: karmin-rot mit weißer Mitte
Vermont: einfarbig lavendelfarben
Virginia: Blau mit weißer Mitte