Aquilegia atrata // Schwarzviolette Akelei
Beschreibung
Naturstandort von Aquilegia atrata
Die Schwarzviolette Akelei kommt in den Alpen, dem Alpenvorland und auf dem italienischen Appenin von der montanen bis zur alpinen Stufe vor.
In Deutschland ist sie recht verbreitet und häufig in den Alpen, dem Alpenvorland und dem Süden der Schwäbischen Alb .
Aquilegia atrata im "Bauerngarten" mit Iris x germanica und Papaver orientale
Aquilegia atrata ist eine Kennart der montanen, über Kalkgestein stehenden Schneeheide-Kiefern-Wälder. Daneben stellt sich die versamungsfreudige Art auch in Kahlschlag- und Waldlichtungsfluren ein.
Auch in oft stark wechseltrockenen Magerwiesen - häufig auf entwässerten und ausgehagerten Niedermoorböden - ist sie zu finden.
Die Habitate sind von mehr oder weniger stark alkalischen, mageren Substraten und mäßig trockenen bis frischen Standorten in bevorzugt halbschattigen Lagen geprägt.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (6) Temperatur (4) Kontinentalität (4) Feuchte (4) Reaktion (8) Stickstoff (3)
Beschreibung
Die Schwarzviolette Akelei ist eine sommergrüne, horstige Staude und erreicht Wuchshöhen von 40 bis 60 cm, in Gartenkultur auf nahrhaften Böden auch bis 100 cm Höhe.
Die braun-violetten, seltener schwarz-bläulichen Blüten erscheinen von Ende April bis Ende Mai.
Die zweite in Mitteleuropa heimische Akelei, die viel verbreitetere Aquilegia vulgaris, ist durch die blauen, seltener weißen Blüten gut zu unterscheiden. Wobei dies bei der Auslese 'Dunkelblaue Riesen' schon schwierig ist.
Verwendungshinweise
Aquilegia atrata bietet tatsächlich sehr dunkle Blütentöne an, die aufgrund ihrer Seltenheit automatisch gewisse Begehrlichkeiten wecken. Die Fernwirkung ist natürlich extrem gering, zusammen mit weißen Blüten entstehen aber reizvolle Kontraste.
Aquilegia atrata kann gut in naturhaften, lichten Gehölzsäumen eingesetzt werden. Schöne Partner aus den lichten Kiefernwäldern sind z.B. Rosmarin-Seidelbast, Berg-Reitgras, Blaugrüne Berg-Diestel oder Berg-Aster.
Auch in Bauerngärten oder ländlichen Rabatten ist die Schwarzviolette Akelei mit ihrem romantisierenden Habitus natürlich am richtigen Platz. Ein interessantes Pärchen gibt sie hier mit dem weiß blühenden, braunlaubigen Anthriscus sylvestris 'Ravenswing' oder/und Geranium phaeum 'Alba' ab.
Aquilegia vulgaris erscheint aber aufrgund des klaren Blautones in vielen Fällen die noch überzeugendere Alternative zu sein.
Die mitunter fast schwarz anmutenden Blüten rufen nach Unterstützung durch weiße Farben.
Kultur
Auf nicht zu nahrhaften, basenreichen und tiefgründigen Substraten ist die Art robust und nur von kräftigen Hochstauden zu verdrängen.
Die einzelnen Pflanzen sind nicht allzu langlebig, in nicht zu dichten Pflanzendecken samt sich die Art aber willig aus und ist dauerhaft mit vertretbarem Aufwand zu kultivieren.
Im Jahr 2020 ist in Norddeutschland erstmals der in Großbritannien schon länger grassierene Falsche Mehltau aufgetreten. Der Pilz stammt ursprünglich aus Süd-Ost-Asien und befällt nur die Gattungen Aquilegia und Semiquilegia. Zeigen sich bräunliche bis graue Verfärbungen und Pilzrasen auf der Blattunterseite, müssen alle betroffenen Pflanzen sowie deren Samen und Keimlinge entsorgt werden. Nach einem Befall sollten für mehrere Jahre keine Akeleien kultiviert werden.