Anthriscus cerefolium // Echter Kerbel
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Anthriscus cerefolium
Der Echte Kerbel stammt ursprünglich aus Südeuropa, der Balkanregion, Kleinasien und der Kaukasusregion und ist als alte Kulturpflanze in weiten Teilen Europas neophytisch eingebürgert.
Im südlichen Mitteleuropa gelten die meisten Vorkommen als archaeophytisch eingebürgert. In Deutschland gilt dies für die Populationen im Umfeld von Eifel, Taunus der Oberrheinebene. In den übrigen Mittelgebirgsregionen ist Anthriscus cerefolium nur verstreut und stark rückläufig eingebürgert. In der Tiefebene ist sie selten.
Anthriscus cerefolium ssp. cerefolium im Kräuterbeet
Der stark wärmeliebende Echte Kerbel bevorzugt kontinentale Klimate und besiedelt frische, licht halbschattige bis licht schattige Waldränder und Waldverlichtungsfluren auf ausgesprochen nahrhaften, alkalischen bis sauren Böden.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (6) Temperatur (7) Kontinentalität (6) Feuchte (5) Reaktion (-) Stickstoff (8)
Beschreibung
Der Echte Kerbel ist eine einjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von bis zu 60 cm erreicht. Das Laub der Wildform ist auffällig gefiedert und erinnert stark an die Wedel des Wald-Frauenfarns.
Die relativ kleinen, weißen Blütendolden erscheinen von Ende April bis Mitte August. Die ganze Pflanze hat einen leicht scharfen, petersilienartigen Geschmack und duften bei Verletzungen nach Anis.
Der zweijährige Wiesen-Kerbel ist etwas derber und wüchsiger und zeigt den üppigeren Blütenflor mit deutlich größeren Dolden. Auch sie findet als Küchenkraut Verwendung.
Echter Kerbel in einer kurzlebigen Ruderalflur am Wegesrand.
Verwendungshinweise
Anthriscus cerefolium ssp. cerefolium als Kulturform ("Garten-Kerbel") ist nur relevant für Kräutergärten und findet in vielen Gewürzmischungen Verwendung.
Unter rein ästhetischen Gesichtspunkten hat das Laub der Wildform einen gewissen Charme, die Blüte ist aber spärlich und an weißen, kurzlebigen Doldenblütlern besteht kein rechter Mangel. Entsprechend ist Saatgut der botanischen Art auch praktisch nicht erhältlich.
Kultur/Pflege von Anthriscus cerefolium
Der Bezug der Kulturform ist über Saatgut problemlos möglich. Die Aussaat erfolgt ab März direkt in das Freiland in das vorbereitete Saatbett. Zur Verlängerung der Erntephase kann bis Ende Juli nachgesäät werden, wenn der Boden feucht gehalten werden kann.
Die besten Kulturergebnisse erzielt man auf nahrhaftem, frischem Lehm in mehr oder weniger sonnigen Lagen.
Sorten:
ssp. cerefolium: zarter, bis 40 cm hoch, Küchenkraut