Naturstandort von Hepatica nobilis (Leberblümchen): Hepatica nobilis ist praktisch in ganz Europa in frischen, basenreichen Laubmischwäldern verbreitet
(Karte der Gesamtverbreitung).
In Deutschland kommt das Leberblümchen mit einigen regionalen Verbreitungslücken vom Tiefland bis in allpine Höhen vor.
Die wärmeliebende Art ist eine Kennart der Edellaubwälder mit Schwerpunktvorkomen in orchideenreichen Kalk-Buchenwäldern sowie in montanen Schneeheide-Kiefernwäldern.
Hepatica nobilis kommt vorrangig auf humosen, mäßig nahrhaften Lehmböden in licht schattigen bis sommer-schattigen Lagen vor.
Die Standorte sind mäßig trocken bis frisch. Im Sommer kann mitunter Trockenstress auftreten.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)Licht (4) Temperatur (6) Kontinentalität (4) Feuchte (4) Reaktion (7) Stickstoff (5)
Das Leberblümchen ist vielleicht der schönste heimische Frühlingsbote und auch unter den Exoten reichen nur wenige an sie heran.
Beschreibung
Hepatica nobilis bildet wintergrüne, bis 10 cm hohe Horste. Die ledrigen Blätter sind sehr auffällig geformt. Wann die Blätter austreiben und wieder einziehen ist nicht gänzlich berechenbar. Man muss sich jedenfalls keine Sorgen machen, wenn das Leberblümchen im Spätsommer verschwunden scheint und den halben Winter nicht wieder auftaucht.
Die hellblauen Blüten stoßen von Mitte März bis Anfang Mai aus der Laubstreu. Spätestens mit dem Blütenansatz vergehen die Blätter des Vorjahres. Je nach Witterungsverlauf erscheint das Leberblümchen dann blattlos und die Blüten kommen besonders stark zur Geltung.
Es gibt eine ganze Reihe von Auslesen mit weißen, rosa oder violetten und sogar gefüllten Blüten. Die meisten von ihnen sind zumindest in Deutschland nur im Spezialhandel zu beziehen.
Mit
Hepatica transsylvanica wird die sterile Hybride "Hepatica x media" gebildet, die ebenfalls selten gehandelt wird. Noch seltener ist die Hybride "Hepatica x schlycheri", die Hepatica nobilis mit Hepatica maxima eingeht.
Leberblümchen am Naturstandort mit Buschwindröschen
Verwendungshinweise
Das Leberblümchen ist eine sehr gute Wahl für halbschattige bis schattige Standorte unter alten Bäumen, Groß-Sträuchern oder im Schatten von Mauern. Die Art ist gut schattenverträglich und kommt in der Regel auch unter immergrünen Koniferen zur Blüte.
Sie kommt v.a. in größeren Beständen zur Geltung und kann dann auch in parkartigen Anlagen verwendet werden. Sinnvoll sind insbesondere Standorte in der Nähe von Wegen und Plätzen, wo der Betrachter nah herangeführt werden kann.
Schöne Farbaspekte ergeben sich mit den grünlich-gelben Blüten der Stinkenden Nieswurz
(Helleborus foetidus), die auch an Naturstandorten gelegentlich zu beobachten sind.
Die ungewöhnlichen Blätter sind beinahe ganzjährig ein wichtiger Zieraspekt. Diese Kombination mit dem Sauer-Klee ist hübsch, wird man in der Natur aber kaum antreffen.
Kultur
Durch die Schattenverträglichkeit ist die Art in schattigen Lagen mit zarten Waldgräsern und Wald-Frühlingsgeophyten mit vertretebaren Aufwand zu kultivieren. Kräftigen, wintergrünen Waldgräsern und wuchernden Farnen hält das Leberlümchen hier aber in der Regel nicht lange stand.
An zusagenden Standorten verwildert das Leberblümchen und kann größere Bestände bilden. Alte Exemplare können zur Vermehrung auch geteilt werden, auch wenn die Art es bevorzugt, jahrelang nicht gestört zu werden.
'Alba' zusammen mit Scilla litardierei
Sorten:
- Alba: weiße Blüten
- Rosea: rosa Blüten
- Sanssouci: weiße Blüten, wüchsig