Anemonoides nemorosa (Anemone nemorosa) // Buschwindröschen

Familie Ranunculaceae, Hahnenfußgewächse
Pflanzen pro qm 30.00
Wikipedia Anemonoides nemorosa (Anemone nemorosa)
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Anemonoides nemorosa (Anemone nemorosa)

Das Buschwindröschen ist in ganz Deutschland, Mittel- und Osteuropa bis zum Kaukasus in frischen bis feuchten Laubwäldern, in Gebüschen und Wiesen verbreitet.

In Mitteleuropa ist Anemonoides nemorosa eine Kennart der Edel-Laubwälder und kommt hauptsächlich in grundwasserbeeinflussten Eichen-Hainbuchen-Wäldern sowie Mull-Buchen-Wäldern vor.

In Auwäldern und wie hier in Erlen-Bruchwäldern sind die Standorte im Frühling meist noch nass.

Die Art ist zudem stetig in mageren Frischwiesen der Mittelgebirge, in Schlehen-Gebüschen und in Hartholz-Auwäldern anzutreffen.

Bezüglich der Standortansprüche sie ausgesprochen flexibel und meidet im Grunde nur die jeweiligen Ausprägungsextreme.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (-)  Temperatur (-)  Kontinentalität (3)  Feuchte (5)  Reaktion (-)  Stickstoff (-)

Aspektbildender Bestand des Buschwindröschens im Buchenwald

Beschreibung
Anemonoides nemorosa ist ein vorsommergrüner Rhizom-Geophyt, der durch Selbstaussaat und v.a. das kriechende, verzweigte Rhizom meist in größeren, breit-horstigen bis flächigen Beständen auftritt. Das Buschwindröschen erreicht Wuchshöhen von 10 bis 15 cm.

Die rein-weißen Blüten mit den gelben Staubgefäßen erscheinen ab Ende März bis Anfang Mai zusammen mit dem Laubaustrieb.

Mit der gelb blühenden Anemone ranunculoides bildet die Art auch am Naturstandort die zwischen den Elternarten vermittelnde Hybride Anemone nemorosa x ranuncoloides (Leipziger Buschwindröschen).

Dass "Anemone nemorosa" nur noch als Synonym von Anemonoides nemorosa betrachtet werden muss, wird die Gartenwelt sicherlich noch viele Jahre verdauen müssen.

Die gefüllt blühende 'Alba Plena':

Verwendungshinweise
Das Buschwindröschen ist eine schöne Option in größeren Beständen zur Unterpflanzung naturnaher, sommergrüner Baumbestände und Gehölze in parkartigen Anlagen. Die Blüttenteppiche im Frühling gehören zu den prägenden Blütenphasen mitteleuropäischer Wälder.

Die Art kann auch als Frühlingsaspekt in mageren bis mäßig nahrhaften Mähwiesen eingesetzt werden. Der Blühaspekt ist selbst in Kombination mit Hochgräsern gut wahrnehmbar, da die Gräser im April noch kein nennenswertes Höhenwachstum erreicht haben.

Die Sorten mit bläulichen Blüten sind ungewöhnliche, durchaus charmante Variationen. Sie sind aber weniger vital als die Wildformen und tun sich mit dem Aufbau dichter Bestände schwerer.

Farbige Sorten wie 'Robinsoniana' ziehen besondere Aufmerksamkeit auf sich. Hier blüht sie zusammen mit Erythronium 'Pagoda'.

Kultur
Die Art entzieht sich der Konkurrenz durch wuchskräftigere Konkurrenzstauden und sommerlicher Trockenheit und ist dadurch recht pflegeextensiv.

Ideale Kultur-Bedingungen findet die Art in lockeren Mullauflagen über lehmigen Böden. In verdichtetem oder schweren Mineralböden ohne wenigstens einige Zentimeter Humusauflage tun sich die Rhizome mit der Entwicklung schwerer.

Ungünstig ist dagegen eine Kombination mit wintergrünen Waldgräsern und wuchernden Frühlingsgeophyten wie z.B. Allium ursinum.

An zusagenden Standorten verwildert Anemonoides nemorosa.

Buschwindröschenm in einer sonnigen Frischwiese zusammen mit Scilla bifolia und Corydalis solida

Sorten:
Viele der neueren Sorten sind v.a. im Nord-Osten Europas im Zuge der atomaren Katastrophe von Tschernobyl aufgetreten.
  • Alba Plena: gefüllt weiß
  • Blue Eyes: halb-gefüllt, rein-weiß aufblühend, später dunkel-blau einfärbendes Auge
  • Blue Queen: blaue Blüte
  • Hilda: halb-gefüllt, rein-weiß
  • Robinsoniana: violett-blaue Blüte
  • Royal Blue: blass violett-blaue Blüte
  • Vestal: einfacher Kranz aus Kronblättern und zu Blütenblättern umgewandelte Staubgefäße im dadurch dicht gefüllten Zentrum, rein-weiß, seit etwa 1830 in Kultur, ausgezeichnet mit dem Award of Garden Merit, Unterscheidung zu 'Alba Plena' schwierig
  • Bilder















    Naturstandort



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    Alba Plena



    Alba Plena



    Alba Plena



    Robinsoniana



    Robinsoniana