Andropogon gerardi // Gambagras
Beschreibung
Naturstandort/Pflege von Andropogon gerardi
Das Gambagras ist in Nordamerika weit verbreitet und fehlt nur im westlichen Drittel der USA und Kanadas. In Frankreich und den Bergregionen von Myanmar ist die Art neophytisch eingebürgert.
Andropogon gerardi ist ein bestandsbildender, oft sogar stark dominierender Vertreter der Tiefland-Prärien, kommt aber auch in lichten Kiefern-Wacholder-Gebüschen, hochgelegenen Kiesbänken von Flüssen und an Straßenböschungen vor.
Die Art bevorzugt relativ frische, durchlässige, (mäßig) nahrhafte und meist basenreichere, gerne humose Lehmböden in sonnigen bis halbschattigen Lagen. Sie toleriert aber erstaunlich viel Schatten und hält sich auch in Waldformationen. Unter trockeneren, ärmeren Bedingungen bildet sie keine Dominanzbestände, sondern tritt nur noch in Einzelexemplaren auf.
Die aufstrebende Wuchsform von Andropogon gerardii hat einen hohen Wiedererkennungswert.
Beschreibung
Andropogon gerardi ist ein sommergrünes Gras, das Wuchshöhen von gut 60 cm, in Blüte bis 120 cm erreicht. Auf nahrhaften, frischen Böden können die Blütenstände auch 150 cm Höhe erreichen, sind dort aber weniger standfest. In den nordamerikanischen Hochgras-Prärien sind dominante, gut 300 cm hohe Bestände ebenfalls möglich.
Auf frischen, nahrhaften Böden drängt die Art mit 10-25 cm langen Rhizomen in die Breite und neigt mittelfristig zur Bildung von Dominanzbeständen. Auf regelmäßig trockenfallenden Böden bleibt der Wuchs horstig. Die Art ist insgesamt sehr variabel und es kann gut sein, dass in Europa überwiegend zierlichere, auch unter günstigen Bedingungen horstig wachsende Varietäten kultiviert werden.
Die Blütenstände im September sind bräunlich und bis in den Winter strukturstabil, allerdings gibt es durchaus auch noch zierendere winterliche Samemstände unter den Gräsern.
Das Laub ist bläulich-grün. Im Herbst verfärbt sich die gesamte Pflanze metallisch rötlich-braun, in halbschattigen Lagen bleibt es aber oft bei fahlen, weniger ansprechenden Brauntönen.
Ähnlich, ebenfalls in den meisten Formen nicht zuverlässig standfest, ist das Kleine Präriegras. Dies ist auf etwas trockeneren Standorten ein häufiger Begleiter in natürlichen Pflanzengesellschaften. Optisch sehr ähnlich und eng verwandt ist Andropogon hallii. Diese Art ist auf trockenere Sandstandorte spezialisiert.
Die Blüten bzw. Samenstände sind unauffällig.
Als C-4-Pflanze speichert sie CO2 in luftfeuchten Phasen zwischen, das ihr dann auch an heißen Sommertagen bei verdunstungsminimierend geschlossenen Spaltöffnungen zur Verfügung steht. Dadurch ist sie in der Lage, die wärmsten Phasen des Jahres effektiv zu wachsen.
Verwendungshinweise
Das Gambagras ist ein anspruchsloses, kräftiges und zumindest in sonnigen, gelegentlich oder regelmäßig von Trockenstress geplagten Lagen attraktives Horstgras. Leider neigt es im Laufe des Sommers mit jedem Zentimeter, den es an Wuchshöhe gewinnt, mehr zum Auseinanderfallen. Je günstiger die Wuchsbedingungen, desto früher und ausgeprägter tritt das Problem entsprechend auf.
Mittlerweile kommen aber standfeste Sorten in den Handel, welche vozüglich zu verwenden sind.
Seine große Stärke ist seine angenehm wandelbare Erscheinung im Jahresverlauf. Es ist daher ein guter Strukturgeber in Rabatten und steppenartigen Anlagen oder in mediterrane Ansätzen.
Die Wirkung ist am Stärksten, wenn die Exemplare weit genug auseinander stehen, so dass sie als Individuen erkennbar bleiben.
Für den herbstlichen Farbton gibt es eine glatte Eins, für den Habitus höchstens noch ein Vier.
Kultur/Pflege von Andropogon gerardi
Andropogon gerardi ist relativ durchsetzungsfähig und robust, insbesondere auf sommerwarmen Standorten. Ungünstig sind Staunässe und schwere Lehm- oder gar Tonböden. Tiefgründige, nicht zu trockene Sand- und Schotterböden sind ebenfalls gut geeignet.
Auf halbschattigen Standorten werden noch befriedigende Wuchsleistungen erzielt, allerdings verliert das Gambagras hier stark an Ausdrucksstärke und ist nicht erste Wahl.
Auf stickstoffreichen Böden leidet v.a. die herbst- und winterliche Strukturstabilität und die halb oder gänzlich auseinanderfallenden Horste verschenken das Potenzial der Art.
In trocken-warmen Sommern kann das Gambagras aber auch standfest bleiben. Im Hintergrund stehen Gaura lindheimeri, Achillea filipendulina und Symphyotrichum novi-belgii
Sorten:
Darkhawks: mit bis zu 150 cm Höhe hochwüchsige, relativ standfeste Sorte, Blätter zunächst kräftig grün mit leichtem Blaustich, ab dem Spätfrühling setzt eine rötlich-violette Verfärbung ein, die bis zum Herbst zu violett-schwarz führt, rötliche Blüten/Samenstände, auch als 'Blackhawks' im Handel, ISO-prämiert
Hummelo: mit bis zu 150 cm Höhe hochwüchsige, relativ standfeste Sorte
Präriesommer: bis 150 cm hoch, mit stärkerem Blütenansatz als der Typ, etwas standfester
Red October: bis 120 cm hoch, blau-grüner Blattaustrieb, teilweise schon im Frühsommer deutlich weinrot überlaufen, im Herbst kräftig weinrot, nach dem ersten Frost bronze-rot, bildet einen niedrigen Blatthorst mit lockeren, standfesten Blütenstengeln