Naturstandort von Andropogon gerardii: Das Gambagras ist in Nordamerika weit verbreitet und fehlt nur im westlichen Drittel der USA und Kanadas. In Frankreich und den Bergregionen von Myanmar ist die Art neophytisch eingebürgert
(Karte der Gesamtverbreitung).
Andropogon gerardii ist ein bestandsbildender, oft sogar stark dominierender Vertreter der Tiefland-Prärien, kommt aber auch in lichten Kiefern-Wacholder-Gebüschen, trockenen Kiesbänken von Flüssen und an Straßenböschungen vor.
Die Art bevorzugt relativ frische, durchlässige, mäßig nahrhafte und meist basenreicheren Substrate in sonnigen bis licht halbschattigen Lagen. Sie kommt aber auch unter trockeneren, ärmeren Bedingungen vor.
Die aufstrebende Wuchsform von Andropogon gerardii hat einen hohen Wiedererkennungswert.
Beschreibung: Andropogon gerardii ist ein sommergrünes Horstgras, das Wuchshöhen von gut 60 cm, in Blüte bis 100 cm erreicht. Auf nahrhaften, frischen Böden können die Blütenstände auch 150 cm Höhe erreichen, sind dort aber nicht standfest.
Die Blütenstände im September sind bräunlich und bis in den Winter strukturstabil, allerdings gibt es durchaus auch noch zierendere winterliche Samemstände unter den Gräsern.
Das Laub ist bläulich-grün. Im Herbst verfärbt sich die gesamte Pflanze metallisch rötlich-braun, in halbschattigen Lagen bleibt es aber oft bei fahlen, weniger ansprechenden Brauntönen.
Die eigentlichen Blüten sind unauffällig.
Als C-4-Pflanze speichert sie CO2 in luftfeuchten Phasen zwischen, das ihr dann auch an heißen Sommertagen bei verdunstungsminimierend geschlossenen Spaltöffnungen zur Verfügung steht. Dadurch ist sie in der Lage, die wärmsten Phasen des Jahres effektiv zu wachsen, ohne auf Trockenstress allzuviel Rücksicht nehmen zu müssen.
Verwendungshinweise: Das Gambagras ist ein anspruchsloses, kräftiges und zumindest in sonnigen, gelegentlich oder regelmäßig von Trockenstress geplagten Lagen attraktives Horstgras. Leider neigt es im Laufe des Sommers mit jedem Zentimeter, den es an Wuchshöhe gewinnt, mehr zum Auseinanderfallen. Je günstiger die Wuchsbedingungen, desto früher und ausgeprägter tritt das Problem entsprechend auf.
Seine große Stärke ist seine angenehm wandelbare Erscheinung im Jahresverlauf. Es ist daher ein guter Strukturgeber in Rabatten und steppenartigen Anlagen oder in mediterrane Ansätzen.
Die Wirkung ist am Stärksten, wenn die Exemplare weit genug auseinander stehen, so dass sie als Individuen erkennbar bleiben.
Für den herbstlichen Farbton gibt es eine glatte Eins, für den Habitus höchstens noch ein Vier.
Kultur: Andropogon gerardii ist relativ durchsetzungsfähig und robust. Ungünstig sind Staunässe und schwere Lehm- oder gar Tonböden. Auch auf reinen Sandböden kümmert die Art.
Auf licht halbschattigen Standorten werden noch befriedigende Wuchsleistungen erzielt, allerdings verliert das Gambagras hier stark an Ausdrucksstärke und ist nicht erste Wahl.
Auf stickstoffreichen Böden leidet v.a. die herbst- und winterliche Strukturstabilität und die halb oder gänzlich auseinanderfallenden Horste verschenken das Potenzial der Art.
In trocken-warmen Sommern kann das Gambagras aber auch standfest bleiben. Im Hintergrund stehen Gaura lindheimeri, Achillea filipendulina und Symphyotrichum novi-belgii
Sorten:
- Präriesommer: etwas kompakter im Wuchs und mit stärkerem Blütenansatz als der Typ
Weiterführende Quelle (Englisch)