Armeria maritima // Gewöhnliche Grasnelke

Familie Plumbaginaceae, Bleiwurzgewächse
Pflanzen pro qm 64.00
Wikipedia Armeria maritima
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Armeria maritima

Die Strand-Grasnelke (Armeria maritima ssp. maritima) kommt entlang der Küsten des Nord-Atlantiks von der Iberischen Halbinsel bis Skandinavien und Grönland sowie im gesamten Ostseeraum vor. Üblicherweise findet man sie im Umfeld der Weißdünen, aber auch in Ritzen befestigter Deiche und küstennahen, mageren Salzwiesen.

Die Strand-Grasnelke in der Nachbildung einer Weißdüne mit Zypressen-Wolfsmilch und Gewöhnlichem Strandhafer

Die Gewöhnliche Grasnelke (Armeria maritima ssp. elongata) ist die für die Gartenkultur relevante Unterart. Sie hat ihren Verbreitungsschwerpunkt in Sand-Trockenrasen und kommt nahezu flächendeckend in ganz Europa vor. In Deutschland konzentrieren sich die Vorkommen auf die Nord-Ostdeutsche Tiefebene, sie tritt aber vereinzelt auch in der Nordwest-Deutschen Tiefebene und den mitteldeutschen Wärmegebieten auf. In der Schweiz fehlt sie.

Die Standorte sind vollsonnig bis sonnig, trocken bis mäßig trocken, mehr oder weniger neutral und sehr stickstoffarm.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (6)  Kontinentalität (3)  Feuchte (3)  Reaktion (6)  Stickstoff (2)

Armeria maritima ssp. elongata am Naturstandort in einer Magerwiese

Beschreibung
Die Gewöhnliche Grasnelke ist eine immergrüne Rosettenpflanze mit grasartigen, grünen Blättern.

Die rosa Blüten stehen in dichten, halbkugeligen Köpfchen. Die Blütezeit beginnt Anfang/Mitte Mai und erstreckt sich bis Ende Juni. Ein Rückschnitt nach der Blüte führt ziemlich zuverlässig zu einer unverzüglichen und ansehnlichen Nachblüte. In zwei oder auch dreischürigen Wiesen kann man so noch im Oktober ansehnlich blühende Bestände bewundern.

Die fast kugeligen Samenstände haben eine dezent zierende, recht dauerhafte Struktur. Eine zeitlang erzeugen die weiß-transparenten Häute der abgestorbenen Kelchblätter sogar interessante Effekte im Gegenlicht.

Verwendungshinweise
Armeria maritima wird regelmäßig in Auslesen mit meist pupur-rosa oder weißen Blüten in Vorgärten und Pflanzgefäßen verwendet. Die meisten Sorten wirken etwas artifiziell, sind aber für den Vordergrund klassischer Rabatten brauchbar.

Schöner kommt die botanische Art dagegen in naturhaften Trockenrasen zur Geltung, wo sie bei Rückschnitt im Juni und nochmals im August zum Remontieren bis in den Oktober neigt.

In natürlichen Sandtrockenrasen sieht man sie meist in Gesellschaft mit dem leider lästig versamungsfreudigen Schafschwingel (Festuca ovina), der kaum gehandelten, aber über Saatgut leicht zu etablierenden Sand-Strohblume (Helichrysum arenarium), dem Sand-Thymian (Thymus serpyllum) und der wunderbaren Heide-Nelke (Dianthus deltoides). In Pionierstadien ist gerne noch das kurzlebige, schwierig dauerhaft zu haltene Silbergras (Corynephorus canescens) beigemischt.

Armeria maritima ssp. elongata am Wegesrand mit Gewöhnlichem Hornklee

Kultur
Die wärmeliebende Art ist nur in trockenen, armen, vollsonnigen Sand-Standorten dauerhaft zu halten. Allerdings ist es nicht so einfach, wirklich hinreichend stickstoffarmes Substrat bereitzustellen. Sobald Wiesenstandorte genug Stickstoff bieten, dass Gräser wie der Echte Schafschwingel dichte Rasen bilden, wird die Grasnelke früher oder später ausgedunkelt und geht verloren.

Aber selbst auf vollsonnigen Magerstandorten reüssiert sie auf Dauer nur bei einem zweimaligen Wiesenschnitt, der die Begleiter auf die Höhe der Grasnelkenhorste zurückwirft. Günstige Schnittzeitpunkte liegen im Juni zum Ende der Erstblüte und im August zum Ende der Zweitblüte.

Ihre hohe Trockenheitsverträglichkeit hängt an der tiefreichenden Pfahlwurzel. Auf flachgründigen Substraten bleibt sie entsprechend kümmerlich bzw. vertrocknet früher oder später. Daher ist sie auch nicht für die extensive Dachbegrünung geeignet.

In Neuanlagen lässt sie sich auf lockeren Sandböden zuverlässig aus Saatgut etablieren und bildet schon im zweiten Jahr nach der Aussaat ansehnliche Bestände. Die Saat läuft meist rasch auf und benötigt keinen Kältereiz.

Naturstandort zusammen mit Heide-Nelke

Sorten:
  • Alba: weiße Blüten, kompakt, gut 15 cm hoch
  • Armada White: weiße Blüten, gedrungener Wuchs
  • Düsseldorfer Stolz: intensiv rosa Blüte, bildet wüchsige, dichte Horste
  • Frühlingszauber: intensiv rosa Blüte, schwachwüchsig und teilweise schon Ende April blühend
  • Morning Star: weiße Blüten, kompakt und nur bis 15 cm hoch
  • Morning Star Tiefrosa: kräftig rosa Blüten, kompakt und nur bis 15 cm hoch
  • Schöne von Fehlbach: rosa Blüten, dem Typ recht ähnlich
  • Splendens: kräftig rosa-rote Blüten mit einem leichten Lachston
  • ssp. maritima: selten im Handel erhältliche Wildform (Saatgut) für Dünenstandorte, salzverträglich
  • ssp. elongata: selten im Handel erhältliche Wildform (Saatgut)
  • Vesuv: leuchtend rote Blüten
  • Bilder






    ssp. elongata



    Alba



    Armada White



    Düsseldorfer Stolz



    Frühlingszauber



    ssp. elongata



    ssp. elongata



    ssp. elongata



    ssp. elongata



    ssp. elongata



    ssp. elongata



    ssp. elongata



    ssp. maritima



    ssp. maritima

    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    15-30 cm Höhe
    Polsterpflanze
    weiß
    rot
    rosa
    rosé-weiß
    pink
    Mai
    Juni
    Juli
    August
    September
    Oktober
    grün
    dunkel-grün
    Zierwert Frucht Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche
    zierend/strukturstark
    ungiftig
    unbedeutend
    trocken
    mäßig trocken
    gut drainiert
    sommertrocken
    vollsonnig
    sonnig
    Bodenansprüche Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    kalkfrei, sauer
    salzhaltig
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    poröser Schotter
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    sehr arme Böden
    arme Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    frostarme Lage
    ausgeprägte Warmlage
    hitzeanfällige Lage
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    Nordeuropa
    Mitteleuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    gut
    Hoch
    aspektbildender Flächenfüller
    verträglich
    konkurrenzschwach
    Trockenrasen Staudenfluren Zwergstrauchheiden und Nadelgebüsche Wälder Einsatzbereich
    Sandtrockenrasen
    Dünen
    Staudenfluren trockenwarmer Standorte
    Trockene Sandheiden
    Wacholdergebüsche
    Sand-Kiefernwälder
    Kiefern-Steppenwälder
    Terrassen-/Balkongarten
    Repräsentative Gärten
    Heidegarten
    Steppenpflanzung
    für Pflanzgefäße geeignet
    Wiese/Prärie
    Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Hauptsortiment
    zierende Winterstruktur
    winter-/immergrün
    Steppen
    Heiden
    Gehölzrand/Staudenfluren