Naturstandort von Armeria maritima: Die Strand-Grasnelke (Armeria maritima ssp. maritima) kommt entlang der Küsten des Nord-Atlantiks von der Iberischen Halbinsel bis Skandinavien und Grönland sowie im gesamten Ostseeraum vor.
Üblicherweise findet man sie im Umfeld der Weißdünen, aber auch in Ritzen befestigter Deiche und küstennahen, mageren Salzwiesen.
Die Strand-Grasnelke in der Nachbildung einer Weißdüne mit Zypressen-Wolfsmilch und Gewöhnlichem Strandhafer
Die Gewöhnliche Grasnelke (Armeria maritima ssp. elongata) ist die für die Gartenkultur relevante Unterart. Sie hat ihren Verbreitungsschwerpunkt in Sand-Trockenrasen und kommt nahezu flächendeckend in ganz Europa vor. In
Deutschland konzentrieren sich die Vorkommen auf die Nord-Ostdeutsche Tiefebene, sie tritt aber vereinzelt auch in der Nordwest-Deutschen Tiefebene und den mitteldeutschen Wärmegebieten auf. In der Schweiz fehlt sie.
Die Standorte sind vollsonnig bis licht halbschattig, trocken bis mäßig trocken, mehr oder weniger neutral und sehr stickstoffarm.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (7) Temperatur (6) Kontinentalität (3) Feuchte (3) Reaktion (6) Stickstoff (2)
Armeria maritima ssp. elongata am Naturstandort in einer Magerwiese
Beschreibung: Die Gewöhnliche Grasnelke ist eine immergrüne Rosettenpflanze mit grasartigen, grünen Blättern.
Die rosa Blüten stehen in dichten, halbkugeligen Köpfchen. Die Blütezeit beginnt Anfang/Mitte Mai und erstreckt sich bis Ende Juni. Ein Rückschnitt nach der Blüte führt ziemlich zuverlässig zu einer unverzüglichen und ansehnlichen Nachblüte.
Die fast kugeligen Samenstände haben eine dezent zierende, recht dauerhafte Struktur. Eine zeitlang erzeugen die weiß-transparenten Häute der abgestorbenen Kelchblätter sogar interessante Effekte im Gegenlicht.
Verwendungshinweise: Armeria maritima wird regelmäßig in Auslesen mit meist pupur-rosa oder weißen Blüten in Vorgärten und Pflanzgefäßen verwendet. Die meisten Sorten wirken etwas artifiziell, sind aber für den Vordergrund klassischer Rabatten brauchbar.
Schöner kommt die botanische Art dagegen in naturhaften Trockenrasen zur Geltung, wo sie bei Rückschnitt im Juni zum Remontieren bis in den August neigt.
In natürlichen Sandtrockenrasen sieht man sie meist in Gesellschaft mit dem leider lästig versamungsfreudigen Schafschwingel
(Festuca ovina), der kaum gehandelten, aber über Saatgut leicht zu etablierenden Sand-Strohblume
(Helichrysum arenarium), dem Sand-Thymian
(Thymus serpyllum) und der wunderbaren Heide-Nelke
(Dianthus deltoides). In Pionierstadien ist gerne noch das kurzlebige, schwierig dauerhaft zu haltene Silbergras
(Corynephorus canescens) beigemischt.
Armeria maritima ssp. elongata am Wegesrand mit Gewöhnlichem Hornklee
Kultur: Die wärmeliebende Art ist in trockenen, armen, vollsonnigen Sand-Standorten in ein- bis zweischürigen Wiesen recht durchsetzungsfähig und pflegeleicht. Auf nahrhafteren Standorten wird sie von den dann höherwüchsigen Begleitpflanzen rasch ausgedunkelt.
In Neuanlagen lässt sie sich auf lockeren Sandböden zuverlässig aus Saatgut etablieren und bildet schon im zweiten Jahr nach der Aussaat ansehnliche Bestände. Die Saat läuft meist rasch auf und benötigt keinen Kältereiz.
Naturstandort zusammen mit Heide-Nelke
Sorten:
Alba: weiße Blüten, kompakt, gut 15 cm hoch
Armada White: weiße Blüten, gedrungener Wuchs
Düsseldorfer Stolz: intensiv rosa Blüte, bildet wüchsige, dichte Horste
Frühlingszauber: intensiv rosa Blüte, schwachwüchsig und teilweise schon Ende April blühend
Morning Star: weiße Blüten, kompakt und nur bis 15 cm hoch
Morning Star Tiefrosa: kräftig rosa Blüten, kompakt und nur bis 15 cm hoch
Schöne von Fehlbach: rosa Blüten, dem Typ recht ähnlich
Splendens: kräftig rosa-rote Blüten mit einem leichten Lachston
ssp. maritima: selten im Handel erhältliche Wildform (Saatgut) für Dünenstandorte, salzverträglich
ssp. elongata: selten im Handel erhältliche Wildform (Saatgut)
Vesuv: leuchtend rote Blüten