Althaea officinalis // Echter Eibisch
Beschreibung
Naturstandort von Althaea officinalis
Der Echte Eibisch hat seinen Verbreitungsschwerpunkt im südlichen Russland und dem westlichen China, dringt aber bis nach Ost- und Süd-Osteuropa vor. Sie ist als alte Arzneipflanze in Mitteleuropa archäophytisch eingebürgert. Im Osten Nordamerikas ist sie neophytisch eingebürgert.
In Deutschland kommt die ausgesprochen wärmeliebende Althaea officinalis in den mitteldeutschen Wärmegebieten, im Stromtal der Elbe und Havel und an der Ostseeküste urwüchsig vor. Daneben gibt es einige unbeständige, neophytische Vorkommen. In der Schweiz hat sie nur einzelne verwilderte Vorkommen im Mittelland.
Am montanen Naturstandort in Süd-Tirol in einer sickerfrischen Hanglage.
Althaea officinalis besiedelt basenreiche, mäßig nahrhafte Flutrasen, Röhrichte und feuchte, zeitweilig überflutete Binnensalzstellen sowie Pfeifengraswiesen. In urbanen Räumen tritt sie auch temporär in Ruderalfluren auf.
Trotz seiner recht breiten standörtlichen Varianz gilt der Echte Eibisch in Deutschland als gefährdet und ist in den meisten Regionen deutlich rückgängig.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (6) Temperatur (7) Kontinentalität (6) Feuchte (7) Reaktion (8) Stickstoff (4)
Althaea officinalis kann sogar auf trockeneren Schotterböden gut und stimmig kultiviert werden. Im Vordergrund sehen wir hier den Ludwigs-Beifuß.
Beschreibung
Der Echte Eibisch ist eine horstig-buschige Staude, die je nach Stickstoffgehalt des Bodens zwischen 60 und 160 cm hoch werden kann.
Charakteristisch sind die grau-filzig behaarten Blätter. Die weißen Malvenblüten erscheinen im Juli/August.
Althaea officinalis ist eine alte Medizinalpflanze und Nahrungspflanze. Aus Blättern und Wurzeln werden Extrakte zur Behandlung von Reizhusten und Magen-Darm-Problemen gewonnen und wurden roh oder gekocht auch verspeist.
Außerdem ist die Urform der zuckrigen Marshmellow-Speise mit dem Echten Eibisch hergestellt worden. Die Blüten und gelegentlich auch die Blätter werden heute noch als Salatbeilagen verwendet.
Verwendungshinweise
Althaea officinalis ist eine durchaus interessante Pflanze, bringt aber in manchen Situationen den Duktus gestörter Orte ein. V.a. an halbschattigen und nahrhaft-frischen Standorten kann sie sehr üppig und hoch werden und dabei mit der Standfestigkeit deutlich an Charakter und Ausdrucksstärke verlieren.
Sie kann aber in Bauern- und Klostergärten immer gut eingesetzt werden.
Recht ähnlich ist die Buschmalve (Lavatera thuringiaca), die größere Blüten mit höherer Schmuckwirkung entwickelt. Sie ist aber auf trockenere Standorte beschränkt.
Echter Eibisch in weitläufiger Staudenanlage mit klassischen Beetstauden wie Phlox und Anis-Ysop.
Kultur
Die robuste Art ist duchsetzungsfähig, bevorzugt feuchte, basenreiche Substrate, übersteht aber auch trockenere Phasen klaglos. Gelegentlicher Trockenstress sorgt sogar dafür, dass der Habitus kompakt-buschiger bleibt und die silbrige Laubfärbung besser ausgebildet wird.
Halbschattige Lagen werden gut vertragen, sie neigt hier aber zu "unaufgeräumten", mitunter sogar lagernden Wuchsformen.
Die meist stattlichen Eibisch-Büsche machen schon vor der Blüte Eindruck.