Naturstandort Alopecurus pratensis: Der Wiesen-Fuchsschwanz ist in ganz Europa und dem gemäßigten Asien weit verbreitet. Im pazifischen Asien sowie in Teilen Australiens, in weiten Teilen Nordamerikas und stellenweise auch in Südamerika ist er eingebürgert. In Deutschland ist Alopecurus pratensis flächendeckend mehr oder weniger häufig
(Verbreitungskarte Deutschland).
Als markantes Obergras ist Alopecurus pratensis eines der prägenden Elemente frischer bis mäßig feuchter Mähwiesen. Daneben tritt er in feuchten
Mädesüß-Hochstaudenfluren auf.
Die vollsonnigen bis licht absonnigen Standorte sind stickstoffreich, hinsichtlich der Bodenreaktion aber sehr variabel.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (6) Temperatur (-) Kontinentalität (5) Feuchte (6) Reaktion (6) Stickstoff (7)
Alopecurus pratensis blüht in dieser Feuchtwiese zusammen mit dem Wiesen-Schaumkraut.
Beschreibung
Der Wiesenfuchsschwanz ist ein horstiges, sommergrünes Gras. Die walzenförmigen, grünen bis dunkel-braunen, später strohigen Samenstände erheben sich ab Anfang/Mitte Mai bis Ende Juni bis zu 120 (150) cm in die Höhe.
Die Samenstände zerfallen im meist schon im Hochsommer.
Verwendungshinweise
Die Blüten-/Samenstände des Wiesen-Fuchsschwanzes sind eines der prägenden Elemente frischer bis feuchter Wiesen in der Kulturlandschaft. Sie wiegen sich straff aufrechten, hohen und hauchzarten Stielen im Wind und versprühen dabei elegante Natürlichkeit. Der Wiesen-Fuchsschwanz ist im kollektiven Unterbewusstsein tief und positiv verankert.
Die Art findet dennoch kaum gärtnerische Verwendung. Dies liegt sicherlich an der leider etwas zu kurz geratenen Haltbarkeit der Samenstände. Anfang August ist es mit der Herrlichkeit eigentlich immer vorbei. Andere Sommergräser ohne langen Samenschmuck wie z.B.
Melica ciliata kompensieren das Defizit durch leuchtkräftige Blüten-/Samenstände. Alopecurus pratensis gibt sich da weniger Mühe und setzt ausschließlich auf seine starke grafische Wirkung.
Am Ende ist es daher so, dass die Art in naturhaften, blütenreichen, nahrhaften Wiesennachbildungen und in Übergangsbereichen zu feuchten Hochstaudenfluren nicht fehlen darf, ansonsten aber wohl auch weiterhin höchstens dritte Wahl bleiben wird. Schöne Wiesenpartner vom frischen, relativ nahrhaften Naturstandort wären z.B.
Wilde Möhre,
Wiesen-Storchschnabel,
Wiesen-Sauerampfer,
Scharfer Hahnenfuß,
Wiesen-Flockenblume oder
Wiesen-Bärenklau. Die
Rasen-Schmiele als zweiter Matrixpartner könnte aufgrund der hervorragenden Haltbarkeit der Samenstände die Wiesenästhetik in den Winter tragen.
Im Handel ist Alopecurus pratensis allerdings praktisch nur als Saatgut zu beziehen. Sie ist allerdings doch so häufig und verbreitet, dass sich der Liebhaber auch vor der Haustür wird bedienen können.
In Wirtschaftswiesen finden sich leider nur noch selten blühende Begleiter für die Gräserblüte.
Kultur
Ohne mindestens eine Mahd im Jahr wird Alopecurus pratensis in Wiesen mit der Zeit von Hochstauden zurückgedrängt, ist im Garten aber pflegeextensiv. Auch gelegentlicher Trockenstress beeinträchtigt die Art nicht weiter.
In Neuanlagen bietet sich die Etablierung aus Saatgut an.
Sorten:
- Aureovariegatus: gelblich gestreiftes Laub.