Naturstandort von Alnus incana: Die Grau-Erle kommt in den Hochlagen der Ost-Alpen, des Balkans und der Karpaten, in weiten Teilen Osteuropas, ganz Skandinaviens und im westlichen Russland sowie in Sibirien vor. In Nordamerika ist sie in Kanada bis in die boreale Zone nahzu flächendeckend verbreitet, während si in den USA nur die Gebirge des Westens bis Alaska besiedelt.
In Deutschland ist sie nahezu flächendeckend in
Erlen-Bruchwäldern verbreitet. Allerdings ist sie nur in den Alpen, dem Alpenvorland, der südlichen und westlichen Mittelgebirgsregion sowie im Osten Schleswig-Holsteins und im Nordosten Brandenburgs urwüchsig. Die übrigen Standorte sind künstlich begründet
(Verbreitungskarte Deutschland).
In den Gebirgsregionen und den borealen Klimaten ist Alnus incana eine Kennart der Weichholzaue auf basenreiche Sand- und Kies-Rohböden der Gebirgsflüsse und der Bachauen. Die Standorte sind feucht und werden regelmäßig überschwemmt.
Die Grau-Erle kommt sowohl auf nahrhaften wie armen Substraten vor. Durch die Symbiose mit Bakterien trägt sie aber selbst kontinuierlich zur Eutrophierung der Standorte bei.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992) ... zur LegendeLicht (6) Temperatur (4) Kontinentalität (5) Feuchte (7) Reaktion (8) Stickstoff (-)
Beschreibung: Die Grau-Erle ist ein v.a. in der Jugend raschwüchsiger, kurzlebiger, oft mehrstämmiger Baum, der 15 bis 20 m Höhe und knapp 10 m Breite erreicht.
Die Krone ist zunächst schmal-kegelförmig und nimmt im Alter einen rundlichen Habitus an.
Namensgebend sind die glatte, graue Rinde sowie die grau behaarten jungen Triebe.
Die rundlichen, zugespitzten Blätter sind am Rand gesägt und in Größe und Form variabel.
Die Blüte im März ist unbedeutend.
Alnus incana zeigt nicht nur im Unterstand einen etwas luftig-sparrigen Habitus
Verwendungshinweise: Alnus incana spielt v.a. als Landschaftsgehölz im Rahmen ingenieurbiologischer Maßnahmen Verwendung eine Rolle. Hier kommt ihre ausgeprägte Neigung zur Bildung von Wurzelausläufern sowie die hervorragende REgenerationsfähigkeit durch Stockausschläge zugute.
In größeren, parkartigen Anlagen werden gelegentlich einige der Auslesen verwendet. Überzeugend ist die Art v.a. in Gewässernähe.
Sorten:
Aurea: 10/5 m hoch/breit, mit gelblich-grünen Blättern, im Jahresverlauf hell vergrünend, jüngere Zweige gelb, im Winter oft orange.
Laciniata: 14/6 m hoch/breit, mit tief geschlitzten, hell-grünen Blättern,
Pendula: 12/8 m hoch breit, mit hängenden Seitenästen, selten im Handel
ssp. rugosa: 12/8 m hoch breit, mit runzeligen Blättern, selten im Handel