Alnus glutinosa // Schwarz-Erle
Beschreibung
Naturstandort von Alnus glutinosa
Die Schwarz-Erle ist von der westlichen Iberischen Halbinsel über Mitteleuropa und dem Balkan bis an die Küsten des Schwarzen Meeres und des Kaukausus verbreitet. Nach Norden reicht das Verbreitungsgebiet bis zum Baltikum und dem westlichen Russland.
In Deutschland ist Alnus glutinosa häufig und flächendeckend vertreten.
Die Schwarz-Erle besiedelt feuchte bis nasse Bruch- und Auwälder auf armen bis nahrhaften, sauren bis basischen Niedermoorböden.
In entwässerten Niedermooren sind einzelne Schwarz-Erlen oft die letzten Zeugen ehemals ausgedehnter Sumpfwälder.
In den Tiefland-Auen der großen Flüsse und Ströme nahmen Erlen-Wälder ursprünglich weite Flächen ein. Diese sind heute praktisch überall auf schmale Uferstreifen entlang der Entwässerungsgräben und der unmittelbaren Flussuferzonen beschränkt.
Im Winter und Frühling sind die Standorte oft flach überstaut, weil die Flüsse in den Auwäldern über die Ufer treten oder in den Bruchwäldern der Grundwasserspiegel im Winterhalbjahr ansteigt.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (5) Temperatur (5) Kontinentalität (3) Feuchte (9) Reaktion (6) Stickstoff (-)
Winterlicher, urwaldartiger Erlenbruch am Ufer des Parsteinsees
Beschreibung
Alnus glutinosa ist ein bis 30 m hoher, raschwüchsiger und relativ kurzlebiger Großbaum. Auffällig ist der durchgehende, geraden Stamm und der meist schlank-kegelförmigen Habitus.
Die Blüte im März/April und die verholzenden, dunkel-braunen Samenstände sind unbedeutend.
Die Stämme von Alnus glutinosa waren beliebte Baumaterialien für die Masten der Handels-Segelschiffe. Im Spreewald z.B. hatte diese Nutzung eine gewisse wirtschaftliche Bedeutung.
Frühsommer im Erlenbruch.
Verwendungshinweise
Alnus glutinosa kann gut als Landschaftsgehölz und in großen Parkanlagen auf anmoorigen Feucht-Böden und an Gewässerufern verwendet werden.
Abseits von Gewässern oder wenigsten größeren Sumpfflächen sollte die Schwarz-Erle nicht eingesetzt werden. Sie ist bewusst oder unterbewusst mit Feuchtstandorten verknüpft und verwirrt den Betrachter in trockeneren Situationen.
V.a.auf Standorten mitstark schwankenden Wasserständen sieht man ausgeprägte Stammwurzelbildung.
Kultur
Die Schwarz-Erle ist wie im Grunde alle heimische Bäume praktisch unter nahezu allen denkbaren Bedingungen kultivierbar. Trockenstandorte sind dabei selbstredend keine sinnvollen Standorte.
Sorten:
Aurea: 12/8 m hoch/breit,Kleinbaum oder Großstrauch, Äste und Zweige mit gelblicher Rinde, gelber Blattaustrieb, später gelb-grün, männliche Kätzchen anfänglich braun-gelb und durchaus mit Zierwirkung
Imperialis: 9/7 m hoch/breit, trägwüchsig, kleine, mehrfach tief geschlitzte Blätter, malerischer Habitus
Incisia: schwachwüchsiger Normal- bis Großstrauch, sehr kleine, leicht geschlitzte bis tief gebuchtete Blätter
Lacciniata: 20/10 m hoch/breit, mittelwüchsig, leicht geschlitzes bis spitz-gebuchtetes Laub