Allium victorialis // Allermannsharnisch

Familie Amaryllidaceae, Amaryllisgewächse
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Allium victorialis
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort

Allium victorialis ist eine Pflanze der Hochgebirge und kommt von den Pyrenäen über die Alpen bis zum Schwarzwald vor. Nach Osten reicht das Verbreitungsgebiet über den Kaukasus und den Himalaya bis nach Japan. Die nördlichsten Vorkommen finden sich im Ural und im mongolischen Altai.

In Deutschland beschränken sich die Populationen im Wesentlichen auf die Bayerischen Alpen und vereinzelt auf das südlichste Alpenvorland. In den Hochlagen des Schwarzwaldes gibt es ebenfalls noch Einzelvorkommen.

In Mitteleuropa ist der Allermannsharnisch eine Charakterart der Rost-Seggenrasen auf humusreichen Kalkböden.

Die Art besiedelt frische, teilweise sickerfrische Steilhänge auf mehr oder weniger neutralen, mäßig nahrhaften und feinerdereicheren Mergelböden meist oberhalb der Baumgrenze.

Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG (1992)
Licht (8)  Temperatur (3)  Kontinentalität (?)  Feuchte (5)  Reaktion (6)  Stickstoff (4)

Der Allermannsharnisch (Allium victorialis) in herrlicher, stimmiger Verbindung mit Schlangen-Knöterich.

Zauberhafte und standörtlich perfekte Kombination mit dem Schlangen-Knöterich

Beschreibung

Allium victorialis ist ein sommergrüner Zwiebelgeophyt. Er bildet etwa 40 bis 50 cm hohe Horste mit erheblichen Blattmassen. Er neigt durch vegetative Ausbreitung zur Bildung flächiger Bestände.

Die für Allium-Arten vergleichsweise ansprechende, ja geradezu elegante Belaubung hält sich mitunter recht lange. Bei guter sommerlicher Wasserversorgung bleibt das Laub bis zum Frühherbst ansehnlich. Trockenstress macht dem Schauspiel dagegen frühzeitig ein Ende.

Bei Kultur in Tieflagen erscheinen die Blüten bereits ab Anfang Mai, am Naturstandort erst im Juni/Juli. An langen Stielen stehen grünlich-creme-weißen, halb-kugelförmigen Scheindolden. Vor dem Aufblühen sind die Blütenknospen charakteristisch nickend.

Die gesamte Pflanze verströmt den typischen Lauchgeruch.



Die nickenden Blütenknospen richten sich mit dem Aufblühen auf.

Verwendungshinweise

Der Allermannsharnisch ist eine ansprechende, gute Option für blütenreiche "Bergwiesen" und Alpinarien im Verbund mit mittelhohen Gräsern und Stauden, die im Hochsommer die Leerstellen nach dem Einzug des Allermannsharnischs besetzen.

Neben dem faszinierend kühlen Zitronen-Creme-Weiß der Blüten ist auch die Laubstruktur ein starkes Argument für die Verwendung der Art.

Als alte "Zauber- und Heilpflanze" kann sie zudem in Kloster- und Bauerngärten eingesetzt werden.



Auf sommerlich bewässerten und idealerweise luftfeuchten Standorten zeigt sich das Laub noch lange eindrucksvoll (Foto vom 01.08.).

Kultur

An sonnigen, frischen, nicht zu nahrhaften Standorten ist die Art robust und benötigt kaum gärtnerische Unterstützung, wenn sie nicht  mit expansiven Konkurrenten vergesellschaftet wird.

Anders als vielen anderen Hochgebirgspflanzen machen dem Allermannsharnisch die warmen Tiefland-Sommer nichts weiter aus. Trockenstress sollte im Frühjahr und Frühsommer vermieden werden. Nach der Blüte schaden Trockenphasen dann in erster Linie nur der Ästhetik. 

Bilder












Attribute

Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
Staude
Zwiebel/Knolle
Blütenstauden/-Kräuter
horstartig
30-60 cm Höhe
grünlich-weiß
Mai
grün
Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
ungiftig
Heil-/Gewürzpflanze
vorhanden
frisch
gut drainiert
feucht
vollsonnig
sonnig
mäßig kalk-/basenreich
ph-neutral
kalkarm, leicht sauer
kalkfrei, sauer
durchlässiger Lehm
humos
poröser Schotter
keine Bodenverdichtung
kalk-/basenreich
Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Wiesen
arme Böden
mittlere Böden
reiche Böden
sehr wintermilde Lage
Normal- bis winterrauhe Lage
frostarme Lage
luftfeuchte und/oder kühle Lagen
gemäßigte Klimate
wintermilde Lage
Warmlagen
Europa
alpin
Mitteleuropa
Südeuropa
Süd-Osteuropa
Asien
Ostasien/China/Mandschurei
Japan/Korea/Sachalin/Taiwan
Sibirien
Zentral-Asien
Kleinasien
gut
Mittel
Gruppen-Verbands-Pflanze
verträglich
Frischwiesen
Alpine Felsfluren Einsatzbereich Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
Silikat
Kalk
Ländlicher Garten
Repräsentative Gärten
Steingarten/Alpinum
Klostergarten
öffentliches Grün
Grünanlagen hoher Pflegestufe
Wiese/Prärie
Nebensortiment
sommergrün
vorsommergrün
Alpinum
Wiesen