Naturstandort von Alchemilla mollis: Der Weicher Frauenmantel ist osteuropäisch bis westasiatisch verbreitet. Urwüchsige Populationen finden sich in Griechenland, Bulgarien, Rumänien, der Türkei und im Kaukasus.
In Europa ist Alchemilla mollis als Neophyt auf den Britischen Inseln, praktisch ganz Mitteleuropa, dem südlichen Skandinavien bis un die Ukraine eingebürgert. In
Deutschland tritt er meist unbeständig und nur zerstreut in Siedlungsnähe auf. In der
Schweiz verwildert er v.a. im Mittelland stellenweise häufig.
Am Naturstandort besiedelt die Art basenreiche, nahrhafte und gut wasserversorgte, sonnige bis absonnige Hochstaudenfluren und entsprechende Bergwiesen in montanen Höhenlagen.
Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica ... zur LegendeLicht (7) Temperatur (6) Kontinentalität (4) Feuchte (6) Reaktion (5) Stickstoff (6)
Alchemilla mollis naturhaft in einer frischen Glatthaferwiese
Beschreibung: Der Weiche Frauenmantel ist eine sommergrüne, horstige Staude, die aufgrund ihres buschig-ausgebreiteten Wuchses bodendeckende Qualitäten entfaltet.
Die grünlich-gelben Blüten erscheinen ausdauernd von Anfang Juni bis Ende Juli.
Frauenmäntel sind für ihre Fähigkeit bekannt, aktiv Wasser aus den Blättern abscheiden zu können (Guttation), wenn aufgrund hoher Luftfeuchte die Transpiration und damit der Staofftransport in die Blätter eingeschränkt ist. Das Phänomen zeigt sich durch tauartig anmutende Wassertropfen an den Blatträndern.
Verwendungshinweise: Alchemilla mollis wird gerne verwendet als Flächenfüller in Rosenbeeten und Rabatten und ist eine traditionelle Einfassungspflanze in Bauern- und Klostergärten.
Alchemilla mollis oder mehr noch die ähnliche
Alchemilla vulgaris mit kleineren Blättern fehlen in kaum einer repräsentaiven Parkanlage und erfreuen sich auch in Vorgärten aller Art großer Beliebtheit.
Für romantisierende oder historisierende Situationen sind sie dennoch eine gute Wahl. Die recht großen Blätter des Weichen Frauenmantels sind allerdings etwas anfällig für sommerliche Starkniederschläge. Einmal herniedergedrückt, tun sie sich mit dem Aufrichten oft schwer.
Wer das als sehr nachteilig empfindet, der kann auf Frauenmäntel mit kompakterem Habitus und kleineren Blättern wie die schon
Alchemilla vulgaris erwähnte oder die zierlichere
Alchemila epipsila zurückgreifen.
Alchemilla mollis in wilder Kombination u.a. mit Coreopsis verticillata, Oenothera fruticosa und Yucca filamentosa 'Color Guard' .
Kultur: Auf dauerhaft frischen, basenreichen, nicht zu schattigen Standorten ist die Art robust und pflegeleicht. Der dichte Habitus erschwert das Aufkommen von Wildkräutern.
An zusagenden Standorten neigt die Art zur Selbstaussaat, die vielerorts auch lästig werden kann. Ein Rückschnitt nach der Blüte verhindert dies und sorgt für einen ansprechenden Neuaustrieb mit aufgeräumtem Erscheinungsbild im Hochsommer.
Sorten:
Robusta: mit größeren Blättern und Blüten als die Art.