Ailanthus altissima // Götterbaum
Beschreibung
Naturstandort/Herkunft von Ailanthus altissima
Der Götterbaum stammt ursprünglich aus China und Teilen des Himalayas, ist aber v.a. in urbanen Räumen des gemäßigten bis subtropischen Eurasiens weit verbreitet, neophytisch eingebürgert. Auch in Nord- und Südafrika sowie in Teilen der USA und Südamerikas ist er eingebürgert.
In Deutschland und der Schweiz hat Ailanthus altissima in den Wärmeregionen stabile, stellenweise invasive Populationen aufgebaut.
Der wärmeliebende Pionierbaum bevorzugt stickstoffreiche, mäßig trockene bis frische und basenreiche Rohbodenstandorte.
Ökologische Zeigerwerte nach ELLENBERG ... zur Legende
Licht (8) Temperatur (86) Kontinentalität (2) Feuchte (5) Reaktion (7) Stickstoff (8)
Der Götterbaum entwickelt rasch malerische Kronen. Die Blüten im Frühsommer sind relativ unauffällig.
Beschreibung
Der Götterbaum ist ein sehr schnellwüchsiger, sommergrüner Baum von bis zu 30 m Wuchshöhe und 20 bis 25 m Breite. Er ist kurzlebig und wird nur selten über 100 Jahre alt.
Die Blätter stehen in langen Fiedern. Insbesondere an jungen Exemplaren oder an Stockausschlägen können sie beeindruckende Längen von deutlich über 100 cm erreichen. Im Austrieb sind die Blattknopsen dunkel-rötlich, aber nicht auffallend zierend. Das Herbstlaub fällt mit fahl-gelber, eher unauffälliger Verfärbung.
Die Blüten im Juni/Juli sind gelblich-grün und entfalten Zierwert. Sie verströmen einen sehr intensiven, eigentümlichen Geruch, der oft als unangenehm empfunden wird. Auch Laub und Holz riechen streng, wenn sie verletzt werden.
Die entfernt an Ahorn erinnernden Samenstände nehmen zur Fruchtreife im Herbst eine grünlich-rote Färbung an. Sie stehen in dichten Ständen und sind dezent zierend.
Der Fruchtstand verspricht nicht zuviel: die Versamung des Götterbaums kann beeindruckend effektiv sein.
Verwendungshinweise
Ailanthus altissima ist eigentlich ein malerischer Baum mit interessanter Laubstruktur, zurückhaltend-zierender Blüte und unspektakulärer, aber wahrnehmbarer Herbstfärbung. Gleichzeitig sind ihm Hitze, Trockenheit und stadtklimatischen Belastungen vollkommen gleichgültig.
Vor dem Hintergrund der invasiven Tendenzen ist eine gezielte gärtnerische Verwendung aber trotzdem nur in Sonderfällen zu erwägen. Durch die Aufnahme in die Negativliste der EU ist die Neu-Verwendung mittlerweile sogar unzulässig.
Die Art ist außerdem kurzlebig, windbruchanfällig und mit dem Makel behaftet, mit gestörten Plätzen in Verbindung gebracht zu werden. Viel besser geeignet für die gezielte Verwendung ist daher der Japanische Schnurbaum (Styphnolobium japonicum), der alle Vorteile des Götterbaums ohne dessen Nachteile bietet.
Experimentierfreudige können sich aber die palmenartigen Laubwedel mit ihrem exotischen Duktus zu Nutze machen. Jungpflanzen können jährlich oder alle ein bis drei Jahre auf den Stock gesetzt werden und treiben rasant wieder aus.
Würden die Wildlinge des Götterbaumes nicht v.a. an gestörten Orten auftauchen, man würde ihre tropisch anmutende Exotik deutlicher wahrnehmen.
Die Gartenanlage muss aber sehr gepflegt und über jeden Zweifel erhaben sein, dass der Götterbaum hier ungewollt sein Wesen treiben könnte. Dies gilt insbesondere in Regionen, in denen er die öffentlichen Grünanlagen und Stadtbrachen okkupiert.
Im ländlichen Raum darf er nicht im öffentlichen Raum eingesetzt werden. Auch in ländlichen Privatanlagen muss unbedingt darauf geachtet werden, dass keine Samen angesetzt werden, um die Invasion der Umgebung nicht zu befördern. Dies bedeutet, dass durch regelmäßigen Rückschnitt eine strauchartige Wuchsform erhalten bleiben muss.
Selbstversamtes Exemplar im Fruchtschmuck
Kultur/Pflege von Ailanthus altissima
Ailanthus altissima ist extrem anspruchslos und widerstandsfähig gegen Hitze- und Trockenstress sowie stadtklimatische Belastungen aller Art.
Strauchartig gehaltene Exemplare können auch in licht-absonnigen Lagen verwendet werden. Die Blatt-Wedel werden hier besonders groß und können sehr exotisch wirken.
Der Götterbaum vermag mit massivem Sämlingsaufkommen in alle nicht zu feuchten Grünflächen einzudringen und v.a. an Wärmestandorten zur Plage zu werden.
Sorten:
Purple Dragon: orange-roter Austrieb, später violett-rötlich und im Sommerverlauf etwas vergrünend, Wuchshöhe bis 20 m, vitale, attraktive Selektion, die aber ebenfalls in der EU nicht mehr gehandelt werden darf, vegetative Vermehrung über Wurzelschnittlinge/Wurzel-Ausläufer