Aesculus hippocastanum // Gewöhnliche Rosskastanie

Familie Sapindaceae, Seifenbaumgewächse
Pflanzen pro qm 10.00
Wikipedia Aesculus hippocastanum
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Aesculus hippocastanum

Die Gewöhnliche Rosskastanie kommt natürlicherweise in der Balkanregion und Kleinasien sowie mit isolierten Vorkommen östlich des Kaspischen Meeres vor.

Sie wächst im natürlichen Verbreitungsgebiet vorrangig in montanen Höhenlagen.

In weiten Teilen Mitteleuropas gilt sie als eingebürgerter Neophyt, der vorrangig in Siedlungsnähe oder entlang von Verkehrswegen auftritt. In Deutschland ist sie nahezu flächendeckend verbreitet.

Aesculus hippocastanum wächst am Naturstandort auf meist tiefgründigen, gleichmäßig wasserversorgten, mehr oder weniger nahrhaften Böden. Sie kommt aber auch auf grundwasserbeeinflussten Standorten der Hartholzauen vor. Die Bodenreaktion ist bevorzugt mehr oder weniger neutral

Ökologische Zeigerwerte nach Tela Botanica  ... zur Legende
Licht (7)  Temperatur (6)  Kontinentalität (4)  Feuchte (4)  Reaktion (5)  Stickstoff (7)

An großen Stadtplätzen wird die Gewöhnliche Rosskastanie sehr gerne eingesetzt.

Beschreibung
Die Gewöhnliche Rosskastanie ist ein 20 bis 30 m hoher, sommergrüner Baum mit hochgewölbter Krone.

Die weißen bis rosé-weißen Blüten im Mai stehen in aufrechten Rispen.

Die v.a. bei Kindern beliebten Früchte fallen im September zahlreich aus der grünen, stacheligen Fruchthülle.

Die großen Blätter sind handförmig geteilt und frisch-grün. Die Herbstfärbung ist nicht weiter bedeutsam.

Gemeinsam mit der Echten Pavie ist sie Elternart der Fleischroten Rosskastanie. Diese ist weniger wuchtig und wird aufgrund ihrer höheren Widerstandskraft gegen die Miniermotte mittlerweile häufiger eingesetzt als die Gewöhnliche Rosskastanie.

Am Rande dörflicher Siedlungen ist Aesculus hippocastanum ebenfalls keine Seltenheit.

Verwendungshinweise
Aesculus hippocastanum ist ein eindrucksvoller Großbaum, der v.a. im Mai zur Blütezeit Stadt- und Kulturlandschaften prägt.

Die Rosskastanie ist eine wichtige Art für weiträume Straßenplätze, ländliche Alleen und große Parkanlagen.

Durch den Befall mit der Kastanienminiermotte verliert sie v.a. in (luft-)trockenen Innenstadtlagen meist schon im Hochsommer einen Großteil des Laubes. Das stellt aber keine lebensbedrohliche Kalamität dar.

Auf besser wasserversorgten Standorten sieht man insbesondere in ländlichen Räumen auch weiterhin bis in den Herbst mehr oder weniger korrekt belaubte Exemplare.

Die Blüten lohnen unbedingt auch einen genauen Blick.

Kultur
Die wärmeliebende Art reagiert empfindlich auf längeren Trockenstress und Bodenverdichtung bzw. Bodenversiegelung.

Der Wurzelteller der Rosskastanie ist nur sehr schwer mit Gräsern, Farnen und Stauden zu begrünen. Insbesondere Süßgräser leiden außerordentlich unter den Bioziden der Rosskastanie. Die im Herbst zahlreich fallenden Früchte sind ein weiterer Stressfaktor insbesondere für großblättrige Stauden.

Man kann davon ausgehen, dass aus jeder Kastanie, die nicht gerade auf eine versiegelte Fläche gefallen ist, ein Sämling erwachsen wird. Diese lassen sich zwar recht leicht entfernen, erzeugen aber aufgrund der schieren Masse dennoch Aufwand.

Die Selbstversamung ist durchaus üppig. Die Sämlinge lassen sich aber leicht entfernen und sie erzeugen ein dynamisches, sogar leicht exotisches Bild im Unterholz.

Sorten:
  • Baumanii: 22/15 m hoch/breit, geringer Fruchtansatz, gefüllte weiße Blüten, etwas längere Blütezeit als der Typ
  • Digitata: bis 10 m hoch, bogig überhängende, dicht verzweigte Äste, die meisten Blätter sind dreifingrig
  • Globosum: 8/8 m hoch/breit, kugelige Krone, im Alter etwas kegelig
  • Hampton Court Gold: ca. 11 (12) m hoch, im Austrieb gelbliches, später gelb-grünes Laub, nicht für vollsonnige Standorte, wärmebedürftig und bevorzugt in wintermilden Regionen zu verwenden
  • Laciniata: bis 10 m hoch, sehr trägwüchsig, fast fadenförmig reduzierte Blattspreite
  • Monstrosa: 2(3) m hohe, strauchförmige Wuchsform mit verkürzten und verdickten Ästen und kleinen Blättern, wirkt v.a. nach dem Laubfall skurril, man kann sie aber auch für eine Qualzüchtung halten
  • Plena: 25/17 m hoch/breit, zart rosé-weiße, dicht gefüllte Blüten
  • Pyramidalis: 15/8 m hoch/breit, schlanke Krone
  • Umbraculifera: auf einer hochstämmigen Unterlage veredelte, ausgeprägt kugelförmig wachsende Form mit 4 bis 9 m Kronendurchmesser
  • Bilder




































    'Monstrosa'



    'Plena'

    Attribute

    Lebensform Sträucher/Bäume Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Baum
    Kleinbäume
    Mittelgroße Bäume
    Großbäume
    rundlich
    weiß
    rosa
    rosé-weiß
    Mai
    grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    giftig
    Heil-/Gewürzpflanze
    unbedeutend
    frisch
    nicht austrocknend
    feucht
    sonnig
    halbschattig
    absonnig
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    (lehmiger/humoser) Sand
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    Ton
    humos
    starker Wurzeldruck
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Einsatzbereich
    mittlere Böden
    reiche Böden
    sehr reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Warmlagen
    Europa
    Mittelgebirge (montan)
    Süd-Osteuropa
    Hügelland (collin)
    gut
    Sehr gering
    strukturbildender Solitär
    strukturbildender Gruppen-Solitär
    unverträglich
    Ländlicher Garten
    Repräsentative Gärten
    Waldgarten
    Klostergarten
    öffentliches Grün
    Straßenbegleitgrün
    Grünanlagen geringer Pflegestufe
    Grünanlagen hoher Pflegestufe
    Insektenweide
    Bodenfestiger (Halden/Böschungen)
    Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Hauptsortiment
    sommergrün
    Gehölz/Wald