Aconitum napellus // Blauer Eisenhut, Berg-Eisenhut

Familie Ranunculaceae, Hahnenfußgewächse
Pflanzen pro qm 8.00
Wikipedia Aconitum napellus
Verbreitungskarte Verbreitungskarte

Beschreibung

Naturstandort von Aconitum napellus

Der Blaue Eisenhut kommt mit einer ganzen Reihe von Unterarten in weiten Teilen Europas vorrangig in den Gebirgsregionen vor, wo er von den Tallagen bis in alpine Höhen siedelt. In Nord- und Osteuropa ist er lediglich eingebürgert.

In Deutschland liegt die nördliche Verbreitungsgrenze in Schleswig-Holstein, wo die meisten natürlichen Vorkommen aber erloschen sind. Veritable Populationen finden sich dagegen noch im Rheinischen Schiefergebirge, dem Schwarzwald und dem südlichen Alpenvorland. In der Schweiz ist Aconitum napellus in den Alpen und dem Jura weit verbreitet und fehlt im Hügelland weitgehend.

Naturstandort am sickerfeuchten Rand eines montanen Gebüschs in den Bayerischen Alpen.

Die Hauptvorkommen liegen in hochmontanen, lichten Grünerlengebüschen, sonnigen Randstrukturen in Hartholz-Auwäldern, Weiden-Tamarisken-Gebüsche in den Betten der Alpenflüsse und feuchten Hochstaudenfluren entlang von Bächen.

Aconitum napellus bevorzugt dauerhaft frische bis sickerfeuchte, ausgeprägt stickstoffreiche und meist basenreiche Lehmböden.

V.a. in den Hochlagen finden sich auch sehr gedrungen wachsende Formen bzw. Unterarten.

Beschreibung
Aconitum napellus ist eine sommergrüne, horstige Staude mit straff aufrechtem Wuchs. Sie erreicht Wuchshöhen von  80 bis 120 cm. Die tief violett-blauen Blütenstände erscheinen im Juli/August.

Der Blaue Eisenhut ist am selben Standort nicht besonders ausdauernd und verliert ab dem dritten Standjahr an Vitalität. Rechtzeitiges Umpflanzen schafft Abhilfe. Am Naturstandort setzt die Art auf regelmäßige Etablierungserfolge aus Versamung.

Die gesamte Pflanze ist stark giftig, bei Einnahme und sogar bei längerem Hautkontakt auch tödlich. Bereits kurzer Hautkontakt mit dem Pflanzensaft führt zu Taubheitsgefühlen.

Eisenhut am Naturstandort zusammen mit Rhododendron hirsutum.

Verwendungshinweise
Der Blaue Eisenhut ist eine traditionelle Gartenpflanze und kann gut in Bauerngärten eingesetzt werden. Hohe Wuchsformen sind nicht immer befriedigend standfest und werden besser in Begleitung niedriger Sträucher oder anderer Hochstauden verwendet.

Reizvolle Aspekte kann die Art auch in naturhaften Situationen an sonnigen Gebüsch- und Wasserrändern im Verbund mit anderen Wildstauden und Gräsern.

Nach der Blüte werden die Horste etwas unansehnlich und müssten zumindest im Einzelstand zurück geschnitten werden.

Hochwüchsiges Exemplar amRande eines montanen Buchenwaldes.

Kultur
Auf nahrhaften, gut wasserversorgten und gleichzeitig nicht staufeuchten Böden in sonnigen bis halbschattigen Lagen ist die Art robust.

Trockenstress und hitzegefährdete Standorte sind der Vitalität abträglich.

Die Vermehrung aus Saatgut folgt den Regeln für Kaltkeimer.

Sorten:
  • Album: Sorte mit weißen Blüten
  • Bergfürst: Ähnlich wie die Art, seltener im Handel
  • Carneum: grau-violett-rosa Blüte
  • Kleiner Ritter: 60-90 cm hoch, kompakter Wuchs, violett-blaue Blüte ab Mitte Mai bis Ende Juni
  • Schneewittchen: weiße, zart silbrige Blüten mit leicht grünlich-gelbem Helm
  • Bilder


















    Attribute

    Lebensform Stauden/Gräser/Farne Blütenfarbe Blütezeit Blattfärbung
    Staude
    Blütenstauden/-Kräuter
    horstartig
    60-100 cm Höhe
    100-150 cm Höhe
    grün
    weiß
    rosa
    violett
    blau
    Juni
    Juli
    August
    grün
    Geniessbarkeit/Giftwirkung Duft Wasserhaushalt Lichtansprüche Bodenansprüche
    tödlich
    Heil-/Gewürzpflanze
    unbedeutend
    frisch
    nicht austrocknend
    feucht
    sonnig
    halbschattig
    mäßig kalk-/basenreich
    ph-neutral
    kalkarm, leicht sauer
    durchlässiger Lehm
    Lehm
    humos
    keine Bodenverdichtung
    kalk-/basenreich
    Nährstoffversorgung (N + P) Klima/Frostsicherheit Herkunft BEWERTUNGEN Gewässer/Gewässerrand
    reiche Böden
    sehr reiche Böden
    sehr wintermilde Lage
    Normal- bis winterrauhe Lage
    luftfeuchte und/oder kühle Lagen
    gemäßigte Klimate
    wintermilde Lage
    Europa
    Tiefland
    Mittelgebirge (montan)
    alpin
    Mitteleuropa
    Südeuropa
    Süd-Osteuropa
    Osteuropa/Kaukasus
    Hügelland (collin)
    gut
    Gering
    Gruppen-Verbands-Pflanze
    verträglich
    Fliessgewässer
    Bäche
    Flüsse
    Wiesen Staudenfluren Gebüsche Wälder Einsatzbereich
    Feuchtwiesen
    Hochstaudenfluren feuchter bis nasser Standorte
    Feuchtgebüsche
    Grauweidengebüsche
    Feuchtwälder
    Auwälder
    Ländlicher Garten
    Repräsentative Gärten
    Steingarten/Alpinum
    Klostergarten
    Rabatte
    Wiese/Prärie
    Handelsgängigkeit Belaubung Lebensbereich
    Hauptsortiment
    sommergrün
    Alpinum
    Wiesen
    Gehölzrand/Staudenfluren