Aconitum napellus // Blauer Eisenhut, Berg-Eisenhut
Beschreibung
Naturstandort von Aconitum napellus
Der Blaue Eisenhut kommt mit einer ganzen Reihe von Unterarten in weiten Teilen Europas vorrangig in den Gebirgsregionen vor, wo er von den Tallagen bis in alpine Höhen siedelt. In Nord- und Osteuropa ist er lediglich eingebürgert.
In Deutschland liegt die nördliche Verbreitungsgrenze in Schleswig-Holstein, wo die meisten natürlichen Vorkommen aber erloschen sind. Veritable Populationen finden sich dagegen noch im Rheinischen Schiefergebirge, dem Schwarzwald und dem südlichen Alpenvorland. In der Schweiz ist Aconitum napellus in den Alpen und dem Jura weit verbreitet und fehlt im Hügelland weitgehend.
Naturstandort am sickerfeuchten Rand eines montanen Gebüschs in den Bayerischen Alpen.
Die Hauptvorkommen liegen in hochmontanen, lichten Grünerlengebüschen, sonnigen Randstrukturen in Hartholz-Auwäldern, Weiden-Tamarisken-Gebüsche in den Betten der Alpenflüsse und feuchten Hochstaudenfluren entlang von Bächen.
Aconitum napellus bevorzugt dauerhaft frische bis sickerfeuchte, ausgeprägt stickstoffreiche und meist basenreiche Lehmböden.
V.a. in den Hochlagen finden sich auch sehr gedrungen wachsende Formen bzw. Unterarten.
Beschreibung
Aconitum napellus ist eine sommergrüne, horstige Staude mit straff aufrechtem Wuchs. Sie erreicht Wuchshöhen von 80 bis 120 cm. Die tief violett-blauen Blütenstände erscheinen im Juli/August.
Der Blaue Eisenhut ist am selben Standort nicht besonders ausdauernd und verliert ab dem dritten Standjahr an Vitalität. Rechtzeitiges Umpflanzen schafft Abhilfe. Am Naturstandort setzt die Art auf regelmäßige Etablierungserfolge aus Versamung.
Die gesamte Pflanze ist stark giftig, bei Einnahme und sogar bei längerem Hautkontakt auch tödlich. Bereits kurzer Hautkontakt mit dem Pflanzensaft führt zu Taubheitsgefühlen.
Eisenhut am Naturstandort zusammen mit Rhododendron hirsutum.
Verwendungshinweise
Der Blaue Eisenhut ist eine traditionelle Gartenpflanze und kann gut in Bauerngärten eingesetzt werden. Hohe Wuchsformen sind nicht immer befriedigend standfest und werden besser in Begleitung niedriger Sträucher oder anderer Hochstauden verwendet.
Reizvolle Aspekte kann die Art auch in naturhaften Situationen an sonnigen Gebüsch- und Wasserrändern im Verbund mit anderen Wildstauden und Gräsern.
Nach der Blüte werden die Horste etwas unansehnlich und müssten zumindest im Einzelstand zurück geschnitten werden.
Hochwüchsiges Exemplar amRande eines montanen Buchenwaldes.
Kultur
Auf nahrhaften, gut wasserversorgten und gleichzeitig nicht staufeuchten Böden in sonnigen bis halbschattigen Lagen ist die Art robust.
Trockenstress und hitzegefährdete Standorte sind der Vitalität abträglich.
Die Vermehrung aus Saatgut folgt den Regeln für Kaltkeimer.
Sorten:
Album: Sorte mit weißen Blüten
Bergfürst: Ähnlich wie die Art, seltener im Handel
Carneum: grau-violett-rosa Blüte
Kleiner Ritter: 60-90 cm hoch, kompakter Wuchs, violett-blaue Blüte ab Mitte Mai bis Ende Juni
Schneewittchen: weiße, zart silbrige Blüten mit leicht grünlich-gelbem Helm