Aconitum lycoctonum // Wolfs-Eisenhut
Beschreibung
Naturstandort von Aconitum lycoctonum
Der Wolfs-Eisenhut kommt im Prinzip in ganz Europa in den Gebirgsregionen vor, wo er von den Tallagen bis in alpine Höhen siedelt. Auf den Britischen Inseln ist er eingebürgert (Karte der Gesamtverbreitung).
In Deutschland bilden die nördlichen Ausläufer des Harzes die nördliche Verbreitungsgrenze. In der Schweiz ist er nahezu flächendeckend vertreten, lediglich im Mittelland fehlt er stellenweise.
Aconitum lycoctonum bevorzugt kühl-feuchte, ausgeprägt stickstoffreiche und meist basenreiche Laubmischwälder.
Die Hauptvorkommen liegen in montanen bis alpinen Hochstaudenfluren und in tieferen Lagen überwiegend in schattigeren Schluchtwäldern, in feuchte Ausprägungen von Buchenwäldern und in Hartholz-Auwäldern.
Aconitum lycoctonum zusammen mit Aruncus dioicus in der Partnachklamm.
Beschreibung
Aconitum lycoctonum ist eine sommergrüne, horstige Staude. Sie erreicht je nach Stickstoffreichtum des Substrates Wuchshöhen von 60 bis 120 (150) cm. Der Wuchs ist sehr locker und sparrig.
Die schwefel-gelben Blütenstände erscheinen je nach Höhenstufe von Mitte Juni bis Mitte August.
Die ganze Pflanze ist stark giftig und kann zum Tode durch Atemlähmung führen. Sowohl der botanische Artname als auch viele deutsche Trivialnamen lassen vermuten, dass die Pflanze zur Vergiftung von Wölfen mit Hilfe von Köderfallen eingesetzt wurde. Schon der Hautkontakt mit dem Pflanzensaft kann unangenehme Reaktionen hervorrufen.
Im Alpinarium bieten sich die etwas sonnenabgewandten Bereiche an, in denen sich auch die Feuchtigkeit im Substrat länger hält.
Verwendungshinweise
Der Wolfs-Eisenhut kann ergänzend in naturhaften Waldsituationen und schattigeren Partien von Alpinarien eingesetzt werden. In Verbindung mit höheren Waldgräsern und Waldstauden relativiert sich sein etwas sparriger Wuchs und die hellen Blüten setzen interessante Aspekte in lichten Schattenbereichen.
Soll er sonniger verwendet werden, darf die Wärmeentwicklung nicht zu groß werden und v.a. muss eine dauerhaft gute Wasserversorgung gewährleistet sein. Dann lässt er sich auch gut im naturhaften Staudenbeet zusammen mit Partnern der Gebirgs-Staudenfluren wie dem Grauen Alpendost (Adenostyles alliaria), Blauem Eisenhut (Aconitum napellus), der kaum gehandelten wildform des Hohen Rittersporns (Delphinium elatum), Alpen-Milchlattich (Cicerbita alpina), Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum) oder der Akeleiblättrigen Wiesenraute (Thalictrum aquilegiifolium) vergesellschaften.
Die hellen Samenstände sind bis in den Winter hinein stabil und v.a. vor dunklen Hintergründen nicht ohne Zierwert.
Kultur
Auf nahrhaften, gut wasserversorgten und gleichzeitig nicht staufeuchten Böden in halbschattigen bis licht schattigen Lagen ist die Art robust und benötigt nach der Etablierung kaum gärtnerische Unterstützung.
Trockenstress und übermäßig warme Standorte sind ungeeignet.
In einer Mischpflanzung würde der etwas unordentliche Habitus des Wolfs-Eisenhuts weniger auffallen.
Sorten:
Ivorine: kompakte Form, 50-70 cm hoch, blassgelbe Blüte (kaum im Handel)
ssp. septentrionale: Unterart aus Skandinavien mit blass violett-blauen Blüten (kaum im Handel)