Achillea filipendulina // Hohe Schafgarbe, Gold-Garbe
Beschreibung
Naturstandort von Achillea filipendulina
Die Hohe Schafgarbe kommt vom Osten der Türkei und der Kaukasusregion bis in den Vorderen Orient und Zentral-Asien in montanen Höhenlagen vor.
Als traditionelle und beliebte Gartenpflanze ist sie in weiten Teilen Europas und Teilen Nordamerikas neophytisch eingebürgert. Auch in Deutschland zeigen sich Einbürgerungstendenzen v.a. in den mitteldeutschen Wärmeregionen. In der Schweiz trift dies auf einzelne Standorte im Mittelland und im Wallis zu.
Achillea filipendulina besiedelt sonnig-warme, frische Staudenfluren auf durchlässigen Schwemmböden in Flussbetten und an Flussufern sowie sickerfrische Berghänge auf basenreichen Substraten.
'Coronation Gold' ist eine bewährte, kompakte Auslese bzw. sterile Hybride.
Beschreibung
Achillea filipendulina ist eine sommergrüne, horstige Staude von 60 bis 100, auf guten Gartenböden auch bis 120 cm Wuchshöhe.
Das tief gezähnte bis fiederlappige Laub ist grün und duftet aromatisch. Es ist v.a. im Frühling kurz behaart und bekommt dadurch einen grau-schimmerndern Überzug.
Die gold-gelben Doldenrispen erscheinen ausdauernd von Mitte Juni bis Mitte August. Die Samenstände sind den Winter über strukturstabil und zierend.
Sehr ähnlich ist die Goldquirl-Schafgarbe (Achillea clypeolata), die allerdings nur etwa halb so hoch wird und eine mehr oder weniger ausgeprägte silber-filzige Behaarung aufweist.
Insbesondere zusammen mit Achillea millefolium - aber auch anderen Verwandten - ist sie Elternart einiger beliebter Achillea-Hybride.
'Parker' ist eine sehr wüchsige Variante, die hier gut mit Perovskia atriplicifolia harmoniert.
Verwendungshinweise
Die Hohe Schafgarbe wird sehr gerne in Staudenrabatten aller Art eingesetzt und entfaltet hier sicherlich keinen innovativen, aber soliden Eindruck. Sie ist halt eine anspruchslose, zuverlässige, ausdauernd blühende und mit attraktiver Winterstruktur gesegnete Staude.
Man kann sie aber auch gut in naturhafteren Ensembles in einer Matrix aus Horst-Gräsern zur Geltung bringen. Mit den strohigen Samenständen mittelhoher Gräser wie Calamagrostis arundinacea oder Calamagrostis x acutiflora bilden die dunklen Samenstände auch über den Winter einen kontrastreichen Anblick. Eine solche Kombination ist zudem ausgesprochen robust und kann sogar im Straßenbegleitgrün eingesetzt werden.
Noch einmal 'Parker', die hier ihre Robustheit in einem Wiesenstandort nachweist.
Kultur
Selbst auf frischen, nahrhaften und durchlässigen Böden in sonnigen Lagen ist die Art durchsetzungsfähig. Sie kann sich nach der Etablierung sehr lange ohne jede gärtnerische Betreuung behaupten, selbst gegen expansive Wild-Gräser wie z.B. das Land-Reitgras.
Etablierte Exemplare überstehen auch lange Trockenphasen völlig klaglos. Selbst ein extrem trockenes Frühjahr mindert zwar die Wuchshöhe etwas, wirkt sich auf Vitalität und Blütenreichtum aber nicht weiter aus.
Wo ausreichend offene, gering durchwurzelte Bodenstellen vorhanden sind, versamt sich die Gold-Garbe, wird aber nicht lästig. Allerdings verschiebt sie in Mischpflanzungen langfristig das Kräfteverhältnis zu ihren Gunsten.
Das Verpflanzen oder Teilen sollte man besser unterlassen. Man riskiert einen dauerhaft kümmerlichen Fortbestand.
Für straßenbegleitende Staudenpflanzungen ist Achillea filipendulina sehr gut geeignet.
Sorten:
Bishkek Gold: 50 cm hoch, etwas dichter behaart, dadurch etwas stärker graustichige Blätter, Herkunft aus Kirgistan, wird vegetativ vermehrt, sortenechte Versamung?
Coronation Gold: 70 cm hoch, Blüte Anfang Juli bis Ende August, remontierend bei Rückschnitt vor Ende der Blütezeit, versamt nicht, vermutlich hybridisiert
Goldplatte: 80 cm hoch, Blüte Mitte Juli bis Anfang September, auffallend große, leuchtend gelbe Dolden
Parker: 100-120 cm hoch, Blüte Mitte Juni bis Mitte August
Schwellenburg: 60 cm hoch, Blüte Anfang Juli bis Ende August, die Blüten haben einen etwas helleren, leicht kühleren Gelbton als die übrigen Formen, sicherlich hybridisiert, wird oft auch Achillea clypeolata zugeordnet